Süßer Vogel Jugend! Kapitel I
Datum: 06.04.2022,
Kategorien:
CMNF
Autor: RebeccaMontez
... doch viel mehr davon“.
Einer Logik der niemand widersprechen wollte und Chris brachte es auf den Punkt: „So waren wir also Besucher einer Institution der Bildung und weniger der Ausbildung“.
Draußen wurde es schon hell und wir gingen schlafen.
Ich wachte auf, weil ich eindeutige Geräusche aus dem Nebenzimmer hörte. Walla und Timo! Vögelten die noch immer, oder schon wieder?
beides war nicht auszuschließen bei ihnen,
Ich lag auf dem großen französischen Bett, zwischen Marcel und Chris, aber sie schliefen noch tief, den Schlaf der Gerechten.
was für unschuldige Kindergesichter sie doch haben im Schlaf, dachte ich,
Ich stand auf, duschte und zog mich an. In der Küche machte ich mir einen Nescafe. Dann verließ ich die Wohnung. Fuhr heim um mich umzuziehen.
„Soso, kommst Du auch wieder mal nach Hause. Ist ja schon fast ein Wunder“, begrüßte mich Mutter und fuhr in abfälligen Tonfall fort: „Nur Ausschweifungen im Sinn, genau wie dein verkommener Vater, dieser kriminelle Lump“.
Mutters Hass auf Papa konnte nicht größer sein und kam hauptsächlich daher, dass er in Geld schwamm, ihr aber nichts, überhaupt nichts davon überließ. Was völlig legitim in meinen Augen war, den sie hatte sich scheiden lassen, hatte die Trennung gewollt. Zwar wurde Papa von einer Scheidungsrichterin zu horrenden Unterhaltszahlungen an Mutter verurteilt ...
... und ich kann mich noch gut an ihr zufriedenes, selbstgefälliges Lächeln erinnern, als sie den Gerichtssaal verließ, aber sie war Zeit ihres Lebens eine dumme Frau und hatte auch nach fünf Ehejahren keine Ahnung mit was für einem cleveren Burschen sie eigentlich verheiratet gewesen war. Und natürlich kam es so, wie ich schon ahnte als ich sah, wie er die Richterin bei der Urteilsverkündung mit kaum verhohlenem Spott angrinste. Mutter schaute in die Röhre und....ich bewunderte, ich betete ihn alleine dafür an. Tja Pech gehabt Mutter, Papa war viel zu gerissen für die träge deutsche Justiz und ihre Exekutivorgane und für dich sowieso,
„Redest Du nicht mehr mit deiner Mutter?“, fragte sie.
„Doch sicher, … leck mich am Arsch“.
ich nahm mir vor, gleich am Montag mit Papa zu sprechen, ich brauche eine eigene Wohnung, ich konnte dieses Weib nicht mehr ertragen. Papa würde es verstehen,
Ich hatte meiner Halbschwester Manuela schon einige Zeit versprochen sie zu besuchen, das wollte ich nun einlösen. Es war 14-00 Uhr, als ich mich auf den Weg machte. Das Autoradio spielte einen Song von den Beatles:
Yesterday...all my troubles seemed so far away...
Anmerkung:
Den Titel der Geschichte:
„
Süßer
Vogel
Jugend“,
habe ich, weil er meine Stimmung
in dieser Geschichte so genau trifft,
bei
Tennesse Williams ausgeliehen,