1. Der Anwalt!


    Datum: 15.05.2022, Kategorien: CMNF Autor: RebeccaMontez

    ... noch in meiner Kabine seine fristlose Kündigung hinnehmen musste.
    
    „Rebecca, musst Du die Sache komplizieren?“ ,fragte Madame verärgert, am nächsten Tag beim Telefonat.
    
    Es täte mir leid, sagte ich und meinte es nicht ernst.
    
    „Der Anwalt will nun ein anderes Mädchen“ ,fuhr Madame vorwurfsvoll fort.
    
    „Oh ja, bitte Madame, schicken Sie ein anderes Mädchen“.
    
    „Weißt Du Rebecca, ich finde Dein Verhalten nicht in Ordnung. Wie Du weißt, arbeite ich bei dieser Sache auf Erfolgshonorar und wenn ich nun noch ein anderes Mädchen hinterher schicken muss, fällt sie für andere Kunden aus.
    
    Und wenn dann aus irgend einem Grund aus dieser Sache nichts wird, habe ich jede Menge entgangener Einnahmen. Ich brauche doch jede Mark.“
    
    Ja, ein beliebter und schon öfters gehörter Ausspruch von Madame: „Ich brauche jede Mark“. Eigentlich sagte sie Mack. Ich mochte Madame sehr, trotzdem hielt sich mein Mitleid, auf ihre finanzielle Situation bezogen, sehr in Grenzen.
    
    Fünf Stunden später kam ein Fax von Madame.
    
    Julia -
    
    ausgerechnet Julia
    
    - würde in zwei Tagen, in Bergen an Bord kommen und ich solle das Schiff dort verlassen und zurückfliegen.
    
    So war es geplant.
    
    Zwei Tage Zeit um einen Mann zu überzeugen, dass er mich nicht fortschickt, wenn ich das nicht mehr hin bekomme, kündige ich bei Madame, gehe in ein katholisches Nonnenkloster und lege freiwillig einen Keuschheitsschwur ab.
    
    Zwei Tage später.
    
    Ich wachte auf, es war bereits nach Zehn. Am Nachmittag gegen 15 ...
    ... Uhr würden wir Bergen erreichen.
    
    Es war höchste Zeit etwas zu tun. Ich hatte absichtlich so lange gewartet, weil ich den Anwalt nur einmal drüber lassen wollte.
    
    Beim Kabinenstuart bestellte ich eine Flasche Jonny Walker Red Label.
    
    Ich trank einige kräftige Schlucke... bei dem was ich jetzt vor hatte, wollte ich nicht vollständig nüchtern sein.
    
    Es war elf Uhr als ich an die Kabinentüre des Anwaltes klopfte.
    
    Er öffnete und ich ging an ihm vorbei in seine Kabine und begann mich auszuziehen.
    
    “Weißt Du, dass ich bisher nicht mit Dir geschlafen habe, hatte seinen Grund.”
    
    Er starrte mich fassungslos an.
    
    “Ich weiß nicht...”, stotterte er.
    
    “Ach so, willst Du also dein Spiel mit mir spielen? Bitte sehr”.
    
    “Rebecca was...?” ,fragte er.
    
    “Norbert...”
    
    Es war das erste Mal, dass ich ihn so nannte.
    
    “hör auf, bitte”.
    
    Er schüttelte, nicht begreifend, den Kopf und wiederholte:
    
    “Ich weiß nicht...”
    
    “Ja Du Schafskopf, ich habe mich in Dich verliebt. Ab dem Moment als ich Dich bei Madame sah, war es geschehen um mich.
    
    Meine Zurückhaltung war nur deshalb, weil ich befürchte, wenn ich es zulasse, verfalle ich Dir mit Haut und Haaren, wie schon einmal einem Mann. Dieser Mann war Dir sehr ähnlich und nachdem er seinen Spaß gehabt hatte, ließ er mich sitzen”.
    
    Ich machte eine Pause und zwang mich ihn anzusehen:
    
    “Da ich aber in Bergen von Bord gehe, musste ich mich entscheiden. Entscheiden ob ich der Liebe, unserer Liebe ein Chance gebe. Ich denke ...