1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 7 – Die Reportage


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Schamsituation Autor: nudin

    Aber dann kam er plötzlich auf etwas zu sprechen, was ihrer beider Neugierde entfachte. Er sagte zu Lissy gewandt: „Was meinst Du, sollten wir Sabine anrufen? Oder erstmal Jasmin und Mel holen, Du weißt schon, unsere Idee mit der Satzung und der FZ?“
    
    Lissy nickte. „Ja, das wäre ideal.“
    
    „Wovon sprechen Sie?“ wollte Inês wissen.
    
    „Peter. Nenn mich Peter.“ Und er setzte ihnen geduldig auseinander, was er vorhatte. Im Sommer, an heißen Tagen, gab es in Weeslow die Tradition, sich im Brunnen am Marktplatz und einem zweiten im Park am Mühlensee abzukühlen. Man konnte gut in beiden Brunnen baden, und daher nutzen Erwachsene wie Kinder dies gern als Erfrischung. Das war weder erlaubt noch verboten, das Wasser aber war sauber und im ständigen Fluß, hygienisch also einwandfrei. In den letzten Jahren badeten dort auch immer öfter ein paar Mutige nackt. Auch das war weder erlaubt noch verboten. Aber es kam auch manchmal vor, dass dann einige der Badenden einfach nackt weiter bis hin zur Fußgängerzone liefen. Nicht oft, aber gerade an sehr heißen Tagen. Das sorgte dann immer mal wieder für Aufregung. Viele fanden es toll, einige aber ärgerten sich darüber. Ab und an hatte Dreyer sogar eine Beschwerde auf dem Tisch, interessanterweise meist von auswärtigen Gästen. Und damit das ein Ende hatte, wollte Dreyer schon lange eine Gemeindesatzung, die das Nacktsein nicht nur am See und in der Heide, sondern auch innerhalb des Stadtgebiets endlich ganz offiziell erlaubte, damit es eben ...
    ... kein öffentliches Ärgernis mehr darstellen konnte. Das passte gut zum Motto der Stadt ´
    
    Weeslow – Stadt der Freikörperkultur
    
    ´, das er endlich ganz offiziell etablieren wollte. Aber es gab noch immer Gegenwind von einigen Stadträten und Bürgern, die zwar FKK an sich nicht abgeneigt waren, die sich aber Sorgen darum machten, welche Art von Publikum man damit anziehen würde. Er selbst machte sich dahingehend keine Sorgen. Lissy, Jasmin, Mel und er hatten sich daher vorgenommen, ein bisschen die öffentliche Meinung zu beeinflussen, mithilfe von Sabine Wollenhaupt, mittlerweile Chefredakteurin der regionalen Tageszeitung
    
    Ostmärkische Zeitung
    
    und, wie Inês schon wusste, ´Pionierin´ in Sachen FKK in Weeslow. Sie hatten zusammen im letzten Sommer einige nette Artikel über die sympathischen Nackten auf den Straßen, das tolerante Klima in Weeslow und die Offenheit der Bürger lanciert. Aber das war nun schon wieder ein dreiviertel Jahr her. Da kamen ihm Inês und Julia wie gerufen, schloß er.
    
    Die beiden schauten einander fragend an. Doch ehe sie etwas sagen konnten, traten Mel und Jasmin ein.
    
    Wie die hier alle herumlaufen, dachte Inês sofort. Mel trug immer noch das figurbetonte enge Sommerkleid vom Mittag, aber sehr weit aufgeknöpft, schön gebräunte Haut und schöne Rundungen erkennen lassend. Dass sie nichts darunter trug, wusste Inês bereits. Jasmin trug Ton in Ton eine rosa-farbige Cardigan-Weste und einen passenden sehr kurzen Minirock aus feiner Wolle. Die Weste war ...
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