1. Out of Africa - Teil 05


    Datum: 04.02.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byWespe

    ... Ängsten allein. Wenn sie nicht schlief, weinte sie oder grübelte, wie sie der Situation entfliehen und Tayo retten konnte.
    
    Ein Zufall kam ihr eines Tages zu Hilfe.
    
    John hatte auf der Fahrt zu einer seiner Weiden eine Reifenpanne und kam erst weit nach Einbruch der Dunkelheit auf die Farm zurück.
    
    Da Anna die strickte Anweisung erhalten hatte, um 19.00 Uhr für Julias Abendessen zu sorgen, betrat diese das Zimmer zur vorgeschriebenen Zeit ohne Johns Anwesenheit.
    
    Julia erkannte sofort die Veränderung in Annas Wesen. Die alte Frau ging nicht gebückt und in sich zusammen gezogen, sondern aufrecht und mit festen Schritten.
    
    "Anna, bitte rede mit mir!", versuchte Julia erneut eine Auskunft zu bekommen. "Ich muß wissen, ob du etwas über Joseph erfahren hast."
    
    Anna schwieg, mit Tränen in den Augen.
    
    "Ich verstehe.", murmelte Julia. „Dann frage ich dich anders: Wo ist Tayo? Tayo -- Geboren um glücklich zu sein. Wo ist er?"
    
    Als Anna Josephs afrikanischen Namen hörte und dessen Bedeutung, gesprochen in Shona, war es ihr trotz aller Angst vor John nicht mehr möglich, sich zurückzuhalten.
    
    Verzweifelt warf sie sich vor Julias Bett auf die Knie und rang die Hände: „Bitte Mrs. Julia, sagen Sie mir, das Tayo Ihnen das nicht angetan hat! Er ist ein guter Mann, niemand glaubt, was Master John erzählt!"
    
    Julia schüttelte entschieden den Kopf.
    
    "Nichts hat er mir getan, Anna. Er ist unschuldig. Unschuldig, wie er nur sein kann! Bitte, sag mir wo er ist. Ich muss ihm ...
    ... helfen, sonst stirbt er!"
    
    Anna wischte sich die Tränen von den faltigen Wangen. Zorn bestimmte nun ihre Mimik und verhärtete die sonst so milden, gütigen Gesichtszüge.
    
    "Im Gefängnis ist er. Mehr weiß ich nicht. Master John redet mit niemandem außer mit Master Ahrend und Master Christiaan darüber. Leise, hinter verschlossenen Türen. Der Polizist ist jetzt oft hier auf der Farm. Das ist alles was ich weiß."
    
    In Julias Hirn schlugen Gedanken wie Kometen ein.
    
    Was konnte sie tun?
    
    Wie sollte sie helfen?
    
    Wie dieser unsäglichen Situation entfliehen?
    
    "Anna, du musst mich unterstützen, damit ich Tayo retten kann. Hörst du!", versuchte sie eindringlich, die Köchin zu überzeugen. „Ich weiß, dass du den Hof nicht einfach verlassen kannst. Das will ich auch nicht von dir verlangen. Aber ich brauche ein Handy. Irgendeins. Und die Telefonnummer von Dr. Levin, dem Anwalt."
    
    Entsetzt starrte Anna Julia an.
    
    "Ma'am, das kann ich nicht tun! Wenn Master John das herausfindet, jagt er mich von der Farm. Ich bin alt, ich finde nie wieder eine Arbeit...!"
    
    Tränen liefen über ihre zerfurchten Wangen.
    
    "Anna...", sagte Julia jetzt sanft und ergriff ihre Hände. „Bitte! Ich habe nur noch dich. Wenn du mir nicht hilfst, stirbt Tayo in irgendeinem verdreckten Gefängnis. Ich will mir nicht vorstellen, was man ihm schon alles angetan hat! Ich verspreche dir, ich werde vorsichtig sein und erst heute Nacht, wenn John schläft, telefonieren. Bitte hilf mir!"
    
    Anna holte tief Luft: ...
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