Out of Africa - Teil 05
Datum: 04.02.2019,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byWespe
... fürchteten ihn gleichermaßen, für seine Klienten aber wurde er zum letzten Strohhalm, an den man sich klammern konnte.
Die Leitung der Kanzlei hatte Dr. Levin an seinem 70. Geburtstag auf seinen Schwiegersohn übertragen. Aber der erfahrene und gerissene Anwalt trat trotz seines hohen Alters noch in einzelnen Fällen in Erscheinung. Zwar nur sporadisch und in Rechtsangelegenheiten welche ihn persönlich interessierten, aber noch immer mit Ergebnissen, die sich sehen lassen konnten.
Erschrocken fuhr Dr. Levin auf, als das Telefon schrillte. Ungehalten schaute er auf die Uhr: Zehn Minuten nach Mitternacht!
Wer zum Henker rief zu nachtschlafender Zeit bei ihm an? War jemand falsch verbunden? War irgendwo ein Unglück geschehen?
Mit fahrigen Bewegungen stand Dr. Levin auf und griff zum Hörer.
"Hallo?", meldete er sich knapp.
"Dr. Levin?", flüsterte eine unsichere Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Ja. Wer sind Sie?", fragte der Anwalt beunruhigt. Er hatte während seiner langjährigen Arbeit als Jurist zu viel erlebt, um nicht sofort zu erahnen, dass etwas Beunruhigendes auf ihn zukam.
"Julia, Julia Geldenhuys. Die Nichte von Hedwig, ihrer holländischen Freundin."
Dr. Levin setzte sich erschrocken auf.
"Julia, ist mit Hedwig geschehen? Warum rufen Sie mich mitten in der Nacht an? Kann ich Ihnen helfen?"
Julia versuchte, ihre wirren, trägen Gedanken zu sammeln. Sie wusste nicht, wie lange sie für das Gespräch mit Dr. Levin brauchen würde, wie lange ...
... der Akku an dem alten Nokia-Handy durchhalten konnte. Aber ihr war klar, sie musste diese eine, diese einzige Chance auf Hilfe ergreifen.
Hastig und fieberhaft nachdenkend, schilderte sie Dr. Levin die Vorkommnisse auf der Farm der letzten Wochen. Sie verschwieg nichts, weder ihre Liaison mit Tayo und damit den Bruch ihrer Ehe, noch den Überfall im Hotel und Johns Plan, Tayo zu beseitigen.
Dr. Levin hörte angestrengt zu, machte sich Notizen und versuchte, bereits während Julias Schilderungen, eine Lösung zu finden.
Als nach langen Minuten die Leitung nur noch rauschte und Julia entkräftet schwieg, fragte der alte Mann: „Kann ich Sie in den nächsten Tagen erreichen? Sie scheinen derzeit in gewisser Weise auf der Farm sicher zu sein, aber Joseph muss umgehend aus dem Gefängnis gerettet werden. Wenn Ihr Mann tatsächlich einen Mordauftrag an die Wärter oder bestimmte Insassen gegeben hat, zählt jede Minute!"
Julia stimmte zu: „Ja, Dr. Levin. Ich komme hier zurecht. Solange John denkt, er hat Macht und Kontrolle über mich, wird mir hier nichts zustoßen. Aber er darf auf keinen Fall erfahren, dass wir in Kontakt stehen, bevor Sie Joseph aus dem Gefängnis geholt haben. Ich bin in meinem Zimmer eingesperrt, sehe nur unsere Köchin, die mich mit den Mahlzeiten versorgt und werde von John die ganze Zeit überwacht. Es war nichts als ein glücklicher Zufall, der mich in den Besitz dieses Handys gebracht hat. Ich weiß nicht, wann und wie ich Sie kontaktieren kann."
Dr. Levin ...