"Ich bin seine Sklavin"
Datum: 05.06.2019,
Kategorien:
Fetisch
BDSM
Selbstbefriedigung / Spielzeug
Autor: Master-Sklavin
Marion gehört ihrem Master. Sie muss tun, was er will, jeden Tag. Für sie ist ihre Beziehung perfekt.
Als Maron das erste Mal den Ring um ihren Hals legt, das Metall auf ihrer Haut spürt, denkt sie: Ich bin seins. Ich gehöre ihm. Ich werde diesen Ring ab heute immer tragen, so, wie ich ihm ab jetzt immer gehorche.
Marion und ihr Master, der anonym bleiben möchte, leben in einer Beziehung, die eine Regel kennt: Er kann über sie verfügen. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche. Deshalb trägt sie einen Ring aus Metall um den Hals. Er ist sein Geburtstagsgeschenk. An dem bringt er eine Leine an, wenn er will. Dann führt er sie auch sichtbar. Es ist ihre freie Entscheidung.
„Ich bin seine Sklavin“, sagt sie. „Weil ich es will.“
Marion Geschichte ist wie eine lange Reihe von Fragen: Wie kann das sein? Kannst du dir vorstellen, der Besitz eines anderen Menschen zu sein, wie ein Sklave? Tun zu müssen, was dein Besitzer verlangt? Weil es dich glücklich macht? Kann Unterwerfung glücklich machen? Darf sie das? Und wer bestimmt eigentlich, was sein darf?
Marion und ihr Freund kennen sich seit Sommer 2015, vom Stammtisch der Montabaur SMJG, der Sadomasochistischen Jugendgruppe e. V. Das ist laut Eigenbeschreibung „ein gemeinnütziger Verein für Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren, die sich für BDSM oder Fetischismus interessieren“. BDSM wiederum steht für das englische „Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“.
Jeden zweiten Samstag ...
... im Monat um 18 Uhr treffen sich bis zu 40 Menschen, in einem ganz gewöhnlichen Lokal. Marion ist „Stammi-Orga“, also für den Stammtisch zuständig. Auf dessen Webseite steht ein Zitat: „Die Antwort auf Fragen, die mit ‚Bin ich eigentlich der Einzige …‘ anfangen, ist grundsätzlich ‚Nein‘.“
Hier finden also die für den größten Teil der Gesellschaft Abartigen, die Perversen, ihre Gesellschaft. Der Stammtisch ist Marions erweiterter Freundeskreis. „Ich hatte damals einen Tisch auf dem Oktoberfest“, sagt Marion. „Also habe ich zehn Leute vom Stammtisch mitgenommen.“
Marion und ihr Freund sind sich vorher schon etwas nähergekommen. Haben überlegt, ob sie mal „miteinander spielen“ wollen. „Spielen“, so nennen die BDSMler eine „Session“. Eine Session ist ein Akt der Unterwerfung und Dominanz. Mit Sex oder ohne. „Manchmal geht es nur um Fesselung“, sagt Marion, „nur um Schläge oder sogar nur um das Machtgefälle an sich. Manchmal schlafen wir miteinander. Manchmal nicht. Wir haben auch ganz normalen Sex, und damit meine ich harten Sex, bei dem ich passiv bin. Ich finde es ganz, ganz grässlich, aktiv zu sein. Ich hasse es, oben zu sein. Ich will diese Situation nicht antreiben. Ich bin gern dabei. Ich fange den Sex auch mal an. Aber ich will niemals dominant sein.“
Sonntag nach dem Wiesntag „spielen“ sie zum ersten Mal. Ohne Sex. Nach einer ihrer ersten Sessions, Montag oder Dienstag – der erste Kuss. Beim sogenannten Auffangen. „Es ist sehr wichtig“, sagt Marion, „dass der ...