1. "Ich bin seine Sklavin"


    Datum: 05.06.2019, Kategorien: Fetisch BDSM Selbstbefriedigung / Spielzeug Autor: Master-Sklavin

    ... Jahr später vermietet er seine Wohnung, die er nicht mehr braucht. Er zieht zu ihr. Wieder ein halbes Jahr später finden sie eine größere Wohnung. Sie ziehen zusammen. „Wir kannten außer unseren Neigungen wenig voneinander“, sagt Marion. „Lieblingsfarbe? Lieblingsessen? Wie war deine Kindheit?“ – „Das hätte auch schiefgehen können“, sind sie sich einig.
    
    Denn sie könnten verschiedener nicht sein. Marion studiert Tourismusmanagement. Mit wenig Elan. Hat gerade erst vergessen, sich zur Prüfung anzumelden. Und weiß nicht so recht, was sie mal werden will. Er hingegen hat einen Plan, einen soliden Arbeitgeber. Wenn er von seinem sehr technischen Beruf erzählt, versucht sie, still zu sitzen. Schwirrt ansonsten durch den Raum mit ihren rötlichen Haaren, der hellen Haut, den langen Armen, die immer etwas in die Luft malen, so heftig, dass der Ring um ihren Hals klimpert. Er, dunkle Haare, bleibt ruhig, die Hände im Schoß. Sie erzählt, während er beobachtet, ab und zu kommentiert, ergänzt. Meistens aber gutmütig schweigt.
    
    Im Schlafzimmer zeigen sie die Peitschen, die säuberlich an der Wand hängen. Vom Paddel bis zur Rosshaarpeitsche, zehn verschiedene Schlaggeräte. Alle kunstvoll gearbeitet. Sie kosten bis zu 250 Euro im Fachversand. „Das billige Zeug taugt nichts“, sagt Marion und geht zum Bock im Wohnzimmer, der neben dem Sofa in der Ecke steht. Auf den schnallt er sie manchmal, um sie zu schlagen. An der Decke hängen zwei Haken. Daran hängt sie wehrlos, wenn er es will. Im ...
    ... Wohnzimmerschrank, unter dem Internet-Router, liegen dafür in einer Schublade 150 Meter Seil. An der Wand hängt die Zeichnung einer gefesselten Frau. Aber sonst? Sieht es bei Marion und ihrem Freund sehr normal aus: Fernseher, Tisch, Teppich. Auf dem Balkon ein halb voller Bierkasten. Auf einem Schrank warten ihre Kuscheltiere auf irgendwas.
    
    Marion und ihr Freund sind einander echte Gegenteile. Aber ihre Neigungen passen von Anfang an sehr gut. „Es geht darum, welche Aspekte man sich wie beim Spielen vorstellt“, sagt er. „Zum Beispiel beim Spanking, dem Schlagen: Wenn man masochistisch ist, ist das Lustgewinn. Wenn man nicht masochistisch ist, kann das trotzdem als dominante Geste schön sein. Darüber muss man sprechen: Was für wen was bedeutet. Wo der Fokus liegt. Warum man sich etwas wünscht.“ BDSMler unterscheiden zwischen ­„sadistisch“ und „dominant“. Das eine ist der körperliche Schmerz. Das andere die Macht. Man kann beides sein, muss aber nicht. Das Gegenstück: „masochistisch“ und „devot“. Die Akteure sind „Dom“ und „Sub“ – also ein dominanter und ein „submissiver“, also devoter Part.
    
    Sadomasochismus wurde früher noch als psychische Störung gesehen
    
    „Es gibt alle Kombinationen, auch ‚Switcher‘“, sagt Marion, „zum Beispiel devot-masochistisch und gleichzeitig sadistisch.“ – „Deshalb klärt man wirklich einzelne Praktiken ab. Verschiedene Schlaginstrumente, welche Art von Schmerzen man mag, in welcher Situation, was geht überhaupt nicht?“, sagt er. Marion ist in ...
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