1. Der Fremde Teil 01


    Datum: 01.12.2022, Kategorien: Hausfrauen Autor: bySorgenlos

    ... diesem Planeten. Bereut haben wir es beide bis jetzt nicht.
    
    Ich finde Tina im Gespräch mit einer Bekannten, „So, es ist echt spät. Vielen Dank für die Einladung, es war echt ein toller Abend" sage ich und meine es ehrlich. Ich habe mich gut amüsiert und entgegen meinem Vorhaben nichts zu trinken doch das ein oder andere Glas Wein getrunken. „Och süße wirklich schon?" fragt meine Freundin enttäuscht und sieht auf die Uhr. „Na gut, Du hast recht. War wirklich toll, dass ihr hier wart, lass uns die Tage nochmal telefonieren". Ich umarme sie, „Ja klar, machen wir und dir noch viel Spaß". Mit einem Kuss auf die Wange verabschiede ich mich und sammele Peter in der Küche ein, bevor er ein weiteres Bier öffnen kann.
    
    Es gelingt mir endlich ihn aus der Wohnung zu führen, nachdem er sich überschwänglich und lallend von seinem ebenfalls betrunkenem Kumpel verabschiedet hat. Draußen angekommen atme ich tief durch. Die frische, klare Nachtluft tut gut. Es war ein herrlich warmer Tag und jetzt in der Nacht ist es eigentlich immer noch sehr lau und angenehm.
    
    „Fahren kann ich auch nicht mehr" sage ich und merke erst jetzt an der frischen Luft, dass ich besser etwas weniger Wein getrunken hätte. Nicht, dass ich betrunken bin, aber ich merke es schon sehr, vor allem da ich selten was trinke.
    
    Peter ist recht unsicher auf den Beinen. „Macht doch nichts, dann laufen wir eben, ein kleiner Spaziergang wird gut tun." Er sieht mich an, „Oder ist das mit den Absätzen nichts? Du siehst ...
    ... übrigens toll aus. Das neue Sommerkleid steht dir super" sagt er lallend und lächelt mich an. „Schön, dass es dir auch mal auffällt" sage ich gespielt eingeschnappt, muss dann aber doch lächeln. Ich drehe mich kurz vor ihm und präsentiere das knielange Sommerkleid, „So hoch sind die Absätze ja nicht und gegen einen Spaziergang habe ich nichts, solange du den Weg noch auf die Kette bekommst, betrunken wie Du bist" sage ich mit einem Augenzwinkern.
    
    „Aber sicher doch" sagt er und hält mir den Arm hin. Ich hake mich bei ihm ein und gemeinsam gehen wir durch die einsamen Straßen. Peter hat schon mit dem Gleichgewicht zu kämpfen und redet recht schwerfällig. Wir unterhalten uns über den Abend, wie schön es war und das wir mal wieder öfter ausgehen sollten. „Ich kenne eine Abkürzung" sagt er und führt mich durch ein paar Nebenstraßen, die ich nicht kenne. Im allgemeinen ist mein Orientierungssinn nicht der Beste und ich verlasse mich einfach auf Peter, auch wenn er schon so betrunken ist.
    
    „Hier war ich noch nie" sage ich zu ihm. „Ich auch nicht wirklich, ein paar Straßen weiter ist das Rotlichtviertel, aber da müssen wir nicht durch, nur dran vorbei" erklärt Peter. Wir kommen auf eine kleine Straße, an der noch etwas los zu sein scheint. Zumindest gibt es ein paar Ladenlokale, Kneipen und Dönerläden an denen noch die Reklame leuchtet, aber Passanten sind so gut wie gar nicht unterwegs.
    
    „Ach sieh mal, der Laden hat neu aufgemacht, da war doch neulich Werbung im Briefkasten" sagt ...
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