Erwachen (9)
Datum: 14.06.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Fetisch
Autor: Drance1964
... verdammt, ich kam ja eh an der Drogerie vorbei. Ich hoffte nur, dass es drin nicht allzu voll war. Ich warf einen Blick durch das Fenster, konnte aber wegen der Auslagen nicht viel erkennen. Also trat ich ein. Die Sonne sorgte dafür, dass es im Laden wie in einer Sauna war. Zu meiner Überraschung war ich der einzige Kunde. Es war kein männlicher Verkäufer zu sehen, nur eine schwitzende, dicke, ältliche Frau in einem weißen Kittel, die nur kurz aufblickte, als ich die Tür öffnete, bevor sie sich wieder irgendwelchen Listen widmete. Ich überlegte kurz, ob ich flüchten sollte, aber dann gab ich mir einen Ruck. Ich war schließlich auch ein Kunde, selbst wenn ich noch Schüler war. Ich trat an den Tisch, fixierte die Verkäuferin und verlangte zwei Zehnerpackungen Kondome. Ihre Frage, was für welche ich denn wolle, brachte mich für Augenblicke ins Schlingern. Ich griff in meinen Geldbeutel und holte mein letztes Exemplar heraus. "Solche!", forderte ich. Sie sah mich scharf über ihre Brille an und ich befürchtete einen Moment, dass sie meinen Ausweis sehen wolle oder irgendwelchen Blödsinn, aber wahrscheinlich war ihr einfach nur warm und sie händigte mir nach Bezahlung wortlos die Packungen aus. Na bitte, das lief doch! Wieder was gelernt und eine Angst bezwungen. Mich gruselte mehr vor dem, was ich alles noch nicht wusste und kannte. Wieviel Herausforderungen lagen wohl noch vor mir?
Ich stopfte die Päckchen in meine Tasche und verließ den Laden, als mir etwas einfiel. Anja. ...
... Ich wollte dieses Kapitel ja sowieso ein für alle Mal schließen. Allerdings hatte Sabine mich mehr oder weniger abserviert. Zumindest sah ich das so. Bloß, weil ich meine Meinung vehement vertreten hatte. Zuvor musste ich aber unbedingt Schularbeiten machen. Ich rannte also in der Hitze nach Hause und ackerte mich durch meinen Stoff. Hätte ich mal bloß in Bio besser aufgepasst. Oder überhaupt aufgepasst. So musste ich den Stoff der Stunde aus dem Buch nacharbeiten. Zellkern, Vakuolen, Membranen, Ribosomen, Mitochondrien... Was sollte ich mit diesem Wissen jemals anfangen? Eigentlich wollte ich doch Musiker werden! Nicht zum ersten Mal beschloss ich, dass ich mich endlich um einen Gitarrenlehrer kümmern und anfangen sollte, regelmäßig ernsthaft zu üben. So schwer konnte das doch nicht sein, oder? Aber das würde bis morgen warten müssen, denn heute hatte ich noch ein Gespräch vor mir. Nach dem Abendessen war ich aber so geschafft, dass ich mich nicht aufraffen konnte, das Haus nochmal zu verlassen. Dafür musste dann ersatzweise die Gitarre herhalten. Doch ich konnte mich auch darauf nicht wirklich konzentrieren und legte sie nach einer halben Stunde Schrammeln wieder aus der Hand. Sabine ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Hatte ich mich falsch verhalten? Hätte ich ihr einfach beipflichten sollen, als sie das von Summi sagte? War das das etwa das Geheimnis einer funktionierenden Beziehung, dass man einander etwas vorlog? Ich konnte nur einfach nicht nachvollziehen, warum sie am ...