1. Wahlverwandschaften Teil C


    Datum: 27.12.2022, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    Siehe auch ‚Wahlverwandtschaften' Teil A und Teil B sowie ‚Wahlverwandschaften' Teil 1 -- 3 Weitere Folgen, auch mit anderen handelnden Personen, sind geplant.
    
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    Wahlverwandtschaften - Teil C -- Chris trifft eine Entscheidung
    
    Chris unterhält sich am Morgen mit Vater
    
    Am nächsten Morgen dachte ich, dass ich Mama auch von meinem Gespräch mit Papa von gestern Abend erzählen musste. Der gestrige Abend hatte mir klar gemacht, dass ich bald eine saubere Klärung für mich finden musste. Und ich musste mir überlegen, wie ich weiter vorgehen konnte und wollte.
    
    „Also Papa, hast du Dir in der Nacht überlegt, wie es weitergehen könnte? Ich habe dir gestern gesagt, dass ich mich entschieden habe, dass ich ganz zum Mädchen werden möchte und das so bald wie möglich!"
    
    „Christian, das kann ich nicht in einer Nacht entscheiden. Das kommt alles nicht nur für mich überraschend, sondern sicherlich auch für die Schule. Das kann man nicht mit einem Federstrich lösen. Und es ist auch garantiert ein steiniger Weg. Nach dem Abitur wäre es viel einfacher, einen Schnitt zu machen. Es wäre vernünftig, bis dahin zu warten."
    
    Natürlich war mir klar, dass es nicht eine Lösung über Nacht geben würde und einfach würde es auch nicht sein. Ich wollte nur sehen, ob er meine Entscheidung schon akzeptiert hatte. Seine Antwort hörte sich aber eher nach Abwartetaktik an und nicht nach echter Akzeptanz.
    
    „So lange kann und will ich nicht warten. Meine nächste Kontrolluntersuchung soll in den ...
    ... nächsten Tagen stattfinden und dort soll auch der nächste OP-Termin für die nächsten vierzehn Tage festgelegt werden. Ich kann jetzt nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Und bis zum Abitur wäre es noch gut ein Jahr, das ist viel zu lange für mich."
    
    Sein Gesichtsausdruck war nicht gerade glücklich, als er begriff, dass ich es mit dem ‚so bald wie möglich' wirklich ernst meinte und zwar innerhalb von 14 Tagen. Einerseits konnte ich das verstehen, weil das alles ja wirklich eine große Überraschung für ihn sein musste, andererseits ärgerte es mich, weil er tatsächlich gedacht hatte, ich könnte alles um ein GANZES Jahr herausschieben.
    
    „Na schön, Chris. Lass uns zumindest die nächste Kontrolluntersuchung abwarten, damit wir in das Gespräch mit der Schule und den Behörden mit bekannten Terminen hineingehen können. Das erfordert alles eine Vorbereitung."
    
    Das hatte ich gar nicht gemeint. Ich war ja inzwischen volljährig. Mit all den Behörden konnte ich schon selber zurechtkommen. Er hatte es einfach noch nicht begriffen.
    
    „Das meine ich nicht, mit 18 Jahren brauche ich keine gesetzliche Vertretung, das kann ich schon alleine durchstehen. Viel wichtiger ist es für Dich, wie Du mit Deiner Umwelt dort agieren möchtest. Wir haben Nachbarn, Du hast Kollegen und Freunde. Wie willst Du ihnen mitteilen, dass Du nun eine Tochter hast und keinen Sohn mehr -- und wann?"
    
    Er sah verblüfft aus. Offensichtlich hatte er daran wohl noch gar nicht gedacht. Dabei war der Gedanke doch nahe ...
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