1. Der Alte


    Datum: 05.01.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... Alex.
    
    "Sturmfrei?", grinse ich.
    
    "Wir haben den Strand für uns allein."
    
    "Wow! Niemand sonst?"
    
    "Hol die Badesachen. Ich warte hier auf dich", weist mich Alex an.
    
    Wir stehen im Flur des Hauses. Ich eile ins Zimmer und suche meinen Bikini, den ich gleich anziehe. Keine fünf Minuten später bin ich zurück auf dem Flur. Alex wartet bereits. Er hat seine Schwimmhose an und Badehandtücher über den Arm geworfen.
    
    "Komm!", meint er. "Auf zum Strand!"
    
    Er nimmt mich wie selbstverständlich an der Hand und führt mich hinaus auf die Terrasse. An einer etwas versteckten Stelle kommen wir zu einer Wendeltreppe, die hinunter auf den Strand führt. Wie ich erst jetzt bemerke, gibt es keinen anderen Weg dorthin. Vom Land aus gelangt man unmöglich zu dieser kleinen Bucht, die von senkrechten Felsen eingerahmt ist. Hier absteigen zu wollen, käme einem Selbstmord gleich. Man könnte höchstens vom See aus mit einem Boot den niedlichen Sandstrand erreichen.
    
    "Was ist das?", frage ich.
    
    Dabei deute ich auf ein kleines Haus, das an einer Seite zum Felsen hin direkt am See steht. Zudem führt neben dem Haus ein Steg auf das Wasser hinaus.
    
    "Das ist das Bootshaus."
    
    "Das Bootshaus? Du hast ein Bootshaus?"
    
    "Mein Segelboot ist dort untergebracht."
    
    "Du segelst?"
    
    "Leidenschaftlich!"
    
    "Segeln stelle ich mir unglaublich schön vor. Lautlos durch das Wasser zu gleiten, muss ein Wahnsinnsgefühl sein."
    
    "Hast du Lust, morgen einen Segeltörn zu unternehmen?"
    
    "Echt ...
    ... jetzt?"
    
    "Wenn du nichts besseres vorhast."
    
    "Was denn?"
    
    Ich muss kichern. Ich habe noch nie ein Segelboot betreten, stelle mir das Segeln aber echt cool vor.
    
    "Na dann, haben wir für morgen ein Programm."
    
    Am liebsten würde ich ihm vor Freude um den Hals fallen. Dankbar strahle ich ihn an und ein verstohlenes Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. Erst jetzt fällt mir sein Blick auf. Er ruht auf mir und ich habe den Eindruck, ein Hauch Verträumtheit liegt darin. Wir sehen uns eine ganze Zeitlang an und ich habe das Gefühl in diesen Augen zu versinken. Ein wohliges Gefühl hüllt mich ein und ich wünsche mir, er würde mich auf der Stelle in den Arm nehmen.
    
    "Dort hinten ist ein schöner Platz", meint Alex.
    
    Seine Stimme ist belegt und er muss sich erst räuspern, damit überhaupt etwas herauskommt. Er zerstört damit den Moment. Ich bin im ersten Augenblick sogar ein wenig sauer, dass er dieses .... dieses ... ja, was war das. Auf jeden Fall platzt diese ungewöhnliche Stimmung, wie eine Seifenblase und hinterlässt in mir eine unglaubliche Sehnsucht. Allerdings ist mir sehr schnell bewusst, dass er das hat machen müssen. Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre. Wir sind uns auch so schon etwas länger gegenübergestanden, als dies üblich gewesen wäre.
    
    Alex geht ein paar Schritte und breitet die Handtücher aus. Wie aus dem Nichts zaubert er eine kleine Kühlbox hervor, die er in den Schatten stellt.
    
    "Falls du Durst bekommst."
    
    "Danke", hauche ich. Zu mehr bin ich nicht in ...
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