1. Enflammé - Teil 02


    Datum: 22.03.2023, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byKokosnussduft

    ... in die Augen und hatte den Kopf leicht nach unten gerichtet. Das war kein beschämter Blick. Viel mehr antwortete sie damit auf unsere Blicke nach dem Motto: »Jaja, ich weiß, ich hatte heute Nacht Spaß.«
    
    ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Mademoiselle ♦ ♦ ♦ ♦ ♦
    
    Lena führte mich in einen Coffee Shop mit so einer kleinen Pâtisserie, in der du am liebsten alles hinter den Glasscheiben anknabbern würdest. Kekse, Muffins, Kuchen und auch ein paar Gebäckstücke mit auf den ersten Blick nicht zusammenpassenden Zutaten, sodass man sie direkt in ein Ben & Jerry's Eis hineinbröseln könnte. Wir bestellten uns diese Kekse sowie Chocolat Glacé und setzten uns nach draußen.
    
    Die Chocolat Glacé schmeckte ziemlich langweilig, aber die Kekse waren nicht von dieser Welt. Ich quittierte den knusprigen Keks mit weicher Mitte mit einem genüsslichen Brummen. Neben mir sah sich Lena wohl angestachelt und stöhnte möglichst übertrieben: »Mmmh très bien!«
    
    Ihre Französischkünste in allem Ehren, aber das Stöhnen letzte Nacht gefiel mir immer noch besser und ich hoffte, es schon bald wieder zu hören. Ich musste meine Augen immer wieder darum bitten, Lena nicht zu lange anzustarren, bevor sie versuchen würden, ein Loch in ihr schwarzes Kleid mit roten und cremefarbenen Blümchen zu brennen. Und als ich mir das dachte, bemerkte Lena meinen eingefrorenen Blick auf sich.
    
    Sie schob ihr Glas in die korrekte Position und lächelte mir entgegen. »Alles okay?«
    
    Ich tippelte etwas verlegen mit dem Daumen gegen den Keksteller. ...
    ... »Sorry«
    
    Lena nahm den langen Löffel in ihre zierlichen Finger mit dunkelrotem Nagellack. »Für was?«
    
    Ich schob das Glas am Untersetzer einen Zentimeter in die richtige Richtung. »Für mein langsames Gehirn. Ich drifte ständig ab. Du sitzt hier mit mir und bist das Schönste, was ich je gesehen hab. Und was du mit mir grade machst. Ich hab kaum Worte dafür.«
    
    Lena biss sich leicht auf die Lippen. Sie lehnte sich zurück. Ihr Blick wechselte hektisch zwischen meinen Augen und den Händen, die sie in ihren Schoß legte, während sie ihre Antwort mit leicht wackliger Stimme halb flüsterte. »Wow. Ähm. Also auch wenn du kaum Worte hast. Sag trotzdem, was du fühlst. Mir geht das genauso und es ist so schön, das von dir zu hören. Danke Leo.«
    
    Kaum hatte sie meinen Namen gesagt, fiel ihr Blick auf meine Lippen. Wir kippten aufeinander zu und küssten uns französisch. Unsere Hände wanderten. Meine Rechte zog Lena an der Hüfte enger an mich. Meine Linke lag an ihrem Hals und fühlte den Herzschlag. Ihre klammerten sich an meinen Nacken.
    
    Zu leidenschaftlich konnten wir im Café leider nicht werden. Manche Menschen um uns herum schauten schon zu uns. Einfach nur schaulustig. Ein älterer Mann mit grauen, zurückgegelten Haaren, Sonnenbrille und faltiger Haut, so braun wie die Zigarre zwischen seinen Fingern, widmete sich mit breitem Schmunzeln wieder seiner Zeitung. Eine noch ältere Dame schaute lächelnd zurück auf ihren Kaffee und legte ihren Finger durch den Henkel der Tasse, ohne sie ...
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