1. Szenen einer Ehe 1 - 6


    Datum: 05.04.2023, Kategorien: Fetisch Reif Autor: Gorrrilla

    ... oben.
    
    III.
    
    So kühl sie Fremden gegenüber war, so kamen wir uns doch rasch näher. Gefühlsmäßig jedenfalls, denn mehr als ihre Hand hatte ich auch nach einem Konzertbesuch und einem kleinen Abendessen noch nicht berührt. Auf eine Gelegenheit dazu musste ich noch warten. Sie bot sich unerwartet, als ich bemerkte, dass Carlas erste Einladung zum Tee in ihrem Haus mir allein galt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Als sie die mitgebrachten Blumen in eine Vase gestellt hatte, umarmte ich sie vorsichtig zu einem Küsschen auf die Wange. Sie wich nicht aus, und so hielt ich sie noch ein wenig um die Hüfte gefasst, unter dem weich fließenden Hauskleid die Hakenleiste eines Corseletts fühlend.
    
    Als sie auf der Couch saß, war ich ganz sicher. Carla trug diesmal echte Nylons mit dem unverwechselbaren Glanz und den typischen Fältchen in der Kniekehle und am Fußgelenk. Unter dem anschmiegsamen Stoff zeichneten sich am Oberschenkel ganz leicht Strapse ab. Ich konnte kaum noch anderswo hin sehen. So war es also heraus. Wir teilten auch ein Faible für Wäsche, Mieder und Nylons der guten alten Zeit. Später erzählte sie mir, in den 70er-Jahren habe sie, wie viele andere Frauen, ihre Mieder weggelegt und Strumpfhosen getragen. Mit fast fünfzig bekam sie ein Rückenleiden. Dagegen verordnete ihr ein engli¬scher Arzt ein Stützkorsett. Als die Beschwerden nachließen, riet er zu einem elastischen Corselett. Ein Hosencorselett, das Carla zuerst trug, fand sie unbequem. Das unten offene, das ...
    ... sie danach probierte, erfüllte seinen Zweck und war viel angeneh¬mer zu tragen. Die daran angebrach¬ten Strumpfhalter brachten sie darauf, es mal wieder mit einem Paar Strümpfen zu versuchen.
    
    „Ich war ganz erstaunt, welche Gefühle das in mir weckte,“ erzählte Carla. „So lange hatte ich Strumpfhosen einfach bequem gefunden, niemals daran gedacht, etwas anderes zu tragen.“ Ich erinnere mich noch, wie sie sich zierte, es auszusprechen. Sie war erregt, Erinnerungen an gute alte Zeiten zogen herauf, sie fühlte sich begehrenswert wie lange nicht mehr. So begann sie auch wieder feine Wäsche zu kaufen, seidene Schlüpfer und spitzenbesetze Unterkleider. Bald entdeckte sie, dass es in London die klassischen Nylons noch zu kaufen gab. Mit und ohne Naht sogar. Die trug sie jetzt zu besonderen Anlässen. Alltags blieb sie bei den elastischen Lycra-Strümpfen.
    
    IV.
    
    Ehe auf Distanz wird unsere Beziehung im Bekanntenkreis genannt. Da ist was dran. Zwar bin ich nach unserer Heirat in ihr Haus gezogen. Das alte Landhaus hat Platz genug. Aber ich bewohne ein Büro-Appartement, das ich in der früheren Einliegerwohnung eingerichtet habe. Sie hat ihr Domizil in der großzügigen Wohnung darüber im Hochparterre. Mein Reich betritt sie so gut wie nie. Wenn ich bei ihr bin, dann quasi auf Besuch. Wenn Carla ihre Freunde in England besucht oder ich geschäftlich unterwegs bin, sehen wir uns oft lange nicht. Schade, werden manche sagen. Wir sind uns einig, es erhöht den Reiz der Ehe ungemein. Das ...
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