1. Out of neverland


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: BDSM Autor: Freudenspender

    ... und ich habe die Aufmerksamkeit schon einmal auf mich gelenkt.
    
    "Meine Herren, ich habe Lori mitgebracht. Sie hat eine ganz besondere Gabe, sie kann Probleme, die sehr kompliziert scheinen, auf ganz einfache Art beschreiben und dabei die Sicht auf das Wesentliche lenken. Ich würde Sie bitten, ihr zehn Minuten zu gewähren, um zu Ihnen zu sprechen", beginnt Angela.
    
    Schon hier sieht man, wie schwierig das Unterfangen ist. Es gibt tatsächlich einige Gegenstimmen und erst nach einer etwa halbstündigen Diskussion darf ich endlich sprechen. Es wäre wohl viel effizienter gewesen, wenn ich gleich gesprochen hätte. Aber so logisch scheint man in politischen Kreisen nicht zu denken.
    
    Ich sitze neben der Kanzlerin und hinter mir hat Sandra einen Stuhl erwischt. Etwas unsicher stehe ich auf, als endlich entschieden ist, dass ich sprechen darf. Ich versuche den Herren klar zu machen, dass das absolut Wichtigste ist, dass die Gemeinschaft eine Perspektive braucht.
    
    "Wir Bürger haben den Eindruck, als sei die Europäische Union ein Schiff ohne Steuermann. Sie schaukelt auf dem riesigen Ozean herum und ein Ziel ist am Horizont nicht auszumachen. Wir brauchen wieder Menschen mit Visionen, die EU braucht eine Führung!", sage ich eindringlich.
    
    Die Diskussion, die ich mit meinen Ausführungen entfache, zieht sich über das Mittag- und schließlich auch über das Abendessen hinaus bis in die Nachtstunden. Es ist unglaublich ermüdend. Obwohl mich zu Beginn der Sitzung har einige gar nicht ...
    ... reden lassen wollten, werde ich in der Diskussion immer wieder direkt angesprochen und um meine Meinung gefragt.
    
    "Was verstehen Sie schon von Politik? Es ist nicht einfach einen gemeinsamen Kurz zu finden. Das braucht es viel Diplomatie. Das geht alles nicht so schnell! Was sollten wir denn ihrer Meinung nach tun?", greift mich der ungarische Ministerpräsident sogar frontal an.
    
    "Herr Ministerpräsident, ich glaube, wir haben eine völlig andere Sicht auf die Dinge. Sie beschränken sich auf die Innenansicht, auf das, was ein Politiker sieht. Ich dagegen sehe das, was die Menschen, was die Bürger wahrnehmen. Das sind offenbar zwei ganz unterschiedliche Dinge.
    
    Auf dem Flug heute Morgen hierher nach Brüssel hatte ich die Gelegenheit, mit dem Piloten zu sprechen. Er hat sich als einen ganz normalen Menschen bezeichnet. Ich würde sagen, er ist ein vernünftiger Mann aus dem Volk. Doch auch er kann mit der EU nicht mehr viel anfangen.
    
    Es hat den Anschein, als seien die Normen, wie eine Klospülung auszusehen hat, wichtiger, als der Zusammenhalt in Europa. Er hat mir erzählt, welch große Hoffnungen man seinerzeit in Europa gesetzt hat. Wir sind der kleinste Kontinent. Wir müssen zusammenhalten. Österreich oder Luxemburg sind von der Einwohnerzahl her kleiner als Großstädte in Indien oder China. Wir sind nicht der Nabel der Welt. Ihr Ungarn ist, Herr Ministerpräsident, so groß wie ein Vorort von Kalkutta.
    
    Wir müssen umdenken. Wir leben in einer globalen Welt, in der wir uns ...
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