Phantom of my Opera
Datum: 05.07.2023,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Autor: bygaldranorn
... glitzerndem Tüll. Oh Gott. Wie sollte er dem Phantom denn jemals wieder unter die Augen treten???
Das war doch abartig, sich zu wünschen, es wäre der eigene Bruder, der sich hinter der Maske des mysteriösen Phantoms versteckte...
Aber, realisierte Sawyer jäh, genau das tat er: Er hoffte inständig, dass Preston das Phantom war. Weil er... weil er Preston liebte. Mehr als er einen Bruder lieben sollte...
»Ich bin so abartig«, stöhnte Sawyer in einem Anflug von Selbsterkenntnis gedämpft in den Glitzertüll.
»Da kenn ich aber noch wen.«
Eine nur allzu vertraute Stimme.
Uwah!
Sawyer zuckte fürchterlich zusammen, hob grimmig den Kopf -- und wäre am liebsten sofort wieder im Tüll abgetaucht.
Das Phantom.
Was wollte DER denn jetzt hier?!
Gesellschaft, scheinbar. Ungefragt hockte er sich neben Sawyer auf den mit vergessenen Requisiten zugestellten Zwischengang, der Bühne, Maske und Garderobe miteinander verband.
Oh, und reden auch, allen Anschein nach.
Aber das konnte der knicken, das konnte der sowas von vergessen!
Sawyer biss sich auf die Unterlippe. »Hör zu, das eben mit dem Kuss, das...«
»...war bloß ein dummer Fehler, der nichts zu bedeuten hat?«
Sawyer hielt irritiert inne.
Erlag er da gerade einer Halluzination, oder klang das Phantom wirklich verletzt?
Er riskierte einen flüchtigen Seitenblick.
Tatsächlich, das Phantom imitierte seine niedergeschlagene Haltung gekonnt. Fast so, als sei er sein... Nein! Das war schlicht ...
... nicht möglich. Und zufällig war es auch geringfügig unerlaubt!
Eilig unterband Sawyer jeglichen weiteren Gedanken, der in die Richtung abdriften wollte.
Zu gefährlich, hielt er sich vor Augen. Ergo gar nicht gut!
»Woran hast du mich erkannt?«, fragte das Phantom leise.
...Moment mal. Was?
»Erkannt?«, echote Sawyer wenig intelligent. Die Fragezeichen standen ihm quer über die Stirn geschmiert. In grellpink und asynchron leuchtend.
Das Phantom lachte leise, was Sawyer einen warmen Schauer den Rücken hinunterjagte. Nicht drüber nachdenken, rief er sich zur Vernunft. Einfach ignorieren! Vielleicht würde es dann irgendwann von selbst aufhören... so in hundert bis tausend Jahren vielleicht...
»Als du meinen Namen in unseren Kuss gestöhnt hast, da ... da hätte ich auf der Stelle kommen können«, gestand das Phantom leise und starrte auf die gegenüberliegende Wand, als wären die dunklen Flecken darauf das Spannendste, was er je gesehen hatte.
Und in dem Augenblick realisierte Sawyer jäh, was den Gedanken an Preston auf der Bühne ausgelöst hatte: Er hatte den angenehm herben Geruch nach einem unaufdringlich riechenden Männerdeo erkannt, den das Phantom umgab und den für gewöhnlich nur zwei Menschen in Sawyers Umfeld ausströmten. Der eine war seine beste Freundin Morrigan, die das irgendwie sexy fand, nach einem dezenten Männerduft zu riechen, und die schon allein wegen ihrem Geschlecht als Verdächtige für die ungeklärte Phantom-Identität wegfiel.
Und der Andere ...