1. Phantom of my Opera


    Datum: 05.07.2023, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: bygaldranorn

    ... ich euch auf der Bühne sehen!«
    
    Sylvi noch ein Weilchen ignorierend und nur sehr widerwillig, das spürte Sawyer, löste das Phantom den atemlosen Kuss, hauchte Sawyer mit dunkler Stimme ein verwegenes »ich liebe dich« ins Ohr, sah ihn einen Moment glühend an... und drehte sich dann abrupt um und verschwand wehenden Umhangs hinter dem Vorhang.
    
    Ehe Sawyer darauf in irgendeiner Weise reagieren oder gar darüber nachdenken konnte, WAS zur Hölle da überhaupt gerade abgegangen war, stand die unsägliche Sylvi schon neben ihm, klopfte ihm fröhlich auf die Schulter und strahlte wie die Kerzenleuchter unter der Decke.
    
    »Gut gemacht! Siehst du, so schwer ist der Text doch gar nicht. Noch ein-, zweimal durchlesen, dann hast du's drauf. Ich glaube ganz fest an dich!«
    
    Nicht erwähnenswert, dass Sawyer sie gerade sehr sehr weit weg wünschte...
    
    ~
    
    Das mit dem Die-Identität-des-Phantoms-auffliegen-lassen hatte Sawyer sich so gedacht. Wenn er darauf spekuliert hatte, den Darsteller des Eriks beim Umkleiden zu erwischen, so hatte er sich derbe in die Finger geschnitten. Fünfzehn Minuten vor Probenschluss war das Phantom plötzlich nicht mehr auffindbar gewesen und als Sawyer, jetzt wieder in Zivil, Sylvi darauf ansprach, nachdem er ihr sein Kleid in die Hand gedrückt hatte, meinte diese nur mit verhaltenem Kichern: »Unser Erik-Darsteller hat heute Nachmittag noch etwas vor und musste dringend weg. Er ist schon vor zwanzig Minuten gegangen.«
    
    Grrr! Die wusste doch nur zu ...
    ... genau, was hier ablief.
    
    Sawyer, darüber höchst verärgert - was bildete die sich eigentlich ein, sich seinem Glück so frevellos in den Weg zu stellen, diese dämliche Schnepfe! - war wirklich SCHWER versucht, auf der Stelle einen Mord im Affekt zu begehen.
    
    Mit gezwungen freundlichem Tonfall verabschiedete er sich von Sylvi, fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. Er sammelte seinen Bruder Preston auf, der noch mit ein paar Mädchen schnackte, welche die Ballettmädchen mimten, wie Sawyer inzwischen herausgefunden hatte, und verließ dann mit großen Schritten die Aula.
    
    Bloß weg von hier!
    
    Und bloß weg von Sylvi...
    
    Dass er beobachtet wurde, wie er die Schule verließ, merkte er gar nicht, so sehr war er mittlerweile in seine Gedanken über das Phantom vertieft.
    
    Wie es aussah, hatte er nicht nur Christines Part übernommen -- er war praktisch zu ihr geworden. Und sein persönliches Phantom hatte das Spiel gerade erst eröffnet und dachte im Traum noch nicht daran, sein Inkognito bereits preiszugeben...
    
    Vorhang Act 2
    
    * * *
    
    Act III
    
    Beneath my mind -- He's everywhere
    
    Der Gedanke vom Phantom ließ Sawyer nicht mehr los. Der Schwarzhaarige hatte keine Konzentration für die Hausaufgaben, kein Interesse an seinen liebsten Hobbies alias Bogenschießen und Rollerskating -- nicht mal mit Klamottenshoppen konnten seine beiden besten Freundinnen Parker und Morrigan aus seinem Schneckenhaus locken. Obwohl das sonst immer als handfestes Bestechungsmaterial ...
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