1. Böse Mädchen 01


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Lesben Sex Autor: bygLuT

    ... seinen Bildern im Atelier. Ich habe seine Beine festgehalten, damit er den Stuhl nicht wegkippen konnte. Habe nach meiner Mutter geschrien. Sie kam dazu, schaute sich das an und lachte. Lachte. Lachte. Und meinte nur, ich solle ihn in Ruhe sein Ding durchziehen lassen. Drehte sich um und ging. Das war meine Mutter. Noch Fragen?"
    
    Ich konnte nicht einmal begreifen, was ich da gerade gehört hatte. Schaute sie bis ins Mark erschüttert und mit offenem Mund an. Hatte jedes Wort verstanden, aber mein Geist wehrte sich mit aller Macht, es einsickern zu lassen.
    
    „Mit sechzehn hat sie mich rausgeworfen. Das war ihre einzige gute Tat. Sonst wäre ich heute wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Oder hätte sie umgebracht. Daran gedacht habe ich oft genug. Mein Vater war ebenfalls froh, dass ich so vor ihr sicher war und hat es dann geschafft, sie zu verlassen. Ich weiß immer noch nicht, warum das vorher nicht ging. Er das nicht konnte. Warum er lieber vor ihr in den Tod flüchten wollte. Vielleicht, weil sie ihn überzeugt hatte, dass er ein Nichts ist, und ohne sie noch weniger als das."
    
    „Oh mein Gott..."
    
    „Gott... Weißt du was ich gemacht hab, als ich erfahren habe, dass sie stirbt, im Krankenhaus im Bett mit dem Tode rang? Ich habe sie besucht, ihre Schwester und Kusine aus dem Zimmer gescheucht. Hab mich zu ihr aufs Bett gesetzt, ihr fest in die Augen geschaut und ihr gesagt, wie glücklich ich bin, dass sie endlich bekommt, was sie verdient. Dass ich hoffe, dass es einen Gott ...
    ... gibt, und sie für alle Ewigkeit in der Hölle schmort."
    
    Sie schüttelte sich, wie unter einem Fieberschauer, aber ihre Stimme war weiterhin, wie bei ihrer gesamten Erzählung, fest und ruhig, völlig emotionslos.
    
    „Und sie hat... gelacht. Wie eine Irre gelacht. Bis ich aus dem Zimmer floh."
    
    Ich schluckte mühsam.
    
    „War sie psychisch gestört... ich meine krank... diagnostiziert?", versuchte ich verzweifelt einen Erklärungsansatz für das Gehörte zu konstruieren.
    
    Sie zuckte mit den Schultern.
    
    „Sie hat nie einen Arzt an sich rangelassen, soweit ich weiß. Mein Opa hat mal gesagt, sie hat das böse Blut. Was genau er damit meinte, hat er mir nie erklärt, damals war ich auch noch zu klein. Komm Schatz, ich brauche jetzt endlich einen Drink und eine Line."
    
    Mechanisch stand ich auf, mit weichen Knien, aber das war nicht der Grund, warum ich sie sofort in meine Arme schloss. Sie so fest es irgend ging an mich presste.
    
    „Hey, langsam, ich kriege kaum noch Luft. Ich bin okay. Verstehst du? Das ist nicht jetzt. Es bedeutet nichts mehr."
    
    Nein, verstand ich nicht. Vom Verstehen war ich meilenweit entfernt. Ahnte vage Zusammenhänge, dass dies ein Schutzmechanismus sein konnte, ein Damm vor der Qual, die sie ansonsten vielleicht immer noch verfolgen würde. Aber ich verstand, dass sie sich weiter vor mir geöffnet hatte, als sie das vorgehabt hatte. Ich ihr wichtiger war, als sie das zugeben konnte und wollte.
    
    Ich küsste sie lange. Dann riefen uns junge Männer etwas zu, gerade ...
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