1. Totem


    Datum: 05.07.2019, Kategorien: Fetisch Autor: lailah88

    ... jetzt gar nicht.«
    
    »Und woran denkst du gerade, Laila?« Es klingt vergnügt, dazu etwas süffisant. Ich verziehe übertrieben genervt meine Mundwinkel und heb meine Augenbrauen.
    
    In Wahrheit sehe ich mich in meine Jugend versetzt, die mich in den letzten Monaten wieder eingeholt zu haben scheint: Ich will - aber ich sollte besser nicht.
    
    »Du kannst mir nichts vormachen, Süße, du brauchst halt was
    
    ..., ist doch normal ..., bist schon zu lange Solo.« Kathi nuckelt wieder an ihrem Strohhalm und lässt ihre Augenbrauen aufmunternd auf und ab schwingen.
    
    Ich verziehe amüsiert mein Gesicht und schweige. Hast ja recht, sprichst mir aus der Seele - scheiß Gefühl, du legst gerade deinen Finger in eine Wunde. Ich kann dir nicht böse sein, weist ja nicht, wie es in mir aussieht, Kathi.
    
    »Der hat bestimmt
    
    «, nuschelt Kathi mir leise zu, lässt dabei ihren Zeigefinger den langen Strohhalm hinauf gleiten, nuckelt mit gespitzten Mund daran, schluckt und knurrt leise, säuselt ein genüssliches
    
    und bringt mich wieder zum Lachen. Ich riskiere dabei erneut einen Blick zu ihm hinüber. Ja, vielleicht, aber einfach zu alt für mich. Ich sehe beide im selben Moment aufstehen. Er zieht sich sein Jackett an. Sie gehen, wenden sich Richtung Treppe und verabschieden sich. - O. k., mein hübscher Prinz ..., alles Gute. Hake ich dich halt auch ab.
    
    Ich drehe mich zum Tresen, bestelle mir einen ›Fantastic Sunriseï gegen meinen Frust und krame in meiner Handtasche nach meiner ...
    ... Getränkekarte.
    
    »Gehen wir wieder nach unten, Laila? Ist nichts los hier oben« - »Ja, lass mich nur noch eben bezahlen.«
    
    »Darf
    
    Ihr Getränk übernehmen?«
    
    Ich hebe verdutzt meinen Kopf, drehe mich Richtung Männerstimme und schaue entgeistert in ein strahlend hübsches Gesicht.
    
    »Ich geh dann mal besser«, höre ich Kathi halblaut, die sich aus meine Blickrichtung schleicht, dabei Kulleraugen macht und mir mit ihrem Mund ein stummes
    
    zu munkelt.
    
    Ich höre ihn beim Barkeeper einen
    
    bestellen.
    
    Ich betrachte ihn unverhohlen, bin fasziniert von ihm und berausche mich in meinem flehende Wunsch: Lass es diesmal bitte in allem passen und wahr werden, für wie lange auch immer.
    
    Als Kathi zu mir nach oben kam, wollte ich lieber alleine mit meinen Gedanken sein. Jetzt wo sie geht, fühle ich mich ziemlich einsam und verlassen mit dem, was mir in den vergangen Monaten durch den Kopf gegangen ist. Ich bekomme weiche Knie, habe Angst in seinen Augen zu versinken. Kann mich nicht erinnern, mich jemals so unsicher gefühlt zu haben. Ich weiß nicht, was er gerade in meinem Gesichtsausdruck liest. Aber ganz sicher sieht er eine junge Frau vor sich, die eingeschüchtert ist, weil sie spürt, einen außergewöhnlichen Mann vor sich zu haben, der sie nicht allein mit seinem attraktiven Aussehen beeindruckt.
    
    Dieser changierende Blick. Er hat eine betörende, anziehende Wirkung, die subtil präsent ist, sich nicht aufdrängen will, mich aber zweifelsohne für ihn einnimmt, während er begierig ist, mich ...
«12...161718...51»