Nach Hochmut kommt Fall und dann die ganz große Liebe
Datum: 24.07.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
... geschehen.
Nur noch weg hier, dachte ich mir, setzte mich ins Auto und fuhr noch einmal zum Friedhof. Ein letztes Mal Abschied nehmen und dann auf die Autobahn. Wenn ich müde werden sollte kann ich ja auf einem Rastplatz für einen Augenblick die Augen schließen.
Kurz vor dem Grab sah ich eine Frau, mit einem kleinen Strauß Blumen weinend vor dem Grab knien. Ihre Kleider waren nicht die besten und sie sah verhärmt aus. Leise stellte ich mich neben sie. Wer ist sie, was will sie hier am Grab meiner Tante?
Plötzlich sah sie auf und sprach mich an. "Daniel, es ist schön, dass du da bist und Mama, die letzte Ehre erwiesen hast. Ich danke dir dafür."
"Wer bist du?" Sollte es wirklich Claudia sein, was ist aus der ehemaligen schickimicki Frau geworden.
"Ich bin es Claudia. Nicht wieder zu erkennen, stimmt es? Ich hatte dich angerufen. Ich dachte mir, dass du es wissen solltest, wenn Mama nicht mehr ist. Ihr wart doch immer ein Herz und eine Seele." Jetzt fing sie an bitterlich zu weinen. Ich kniete mich neben sie und nahm sie erst einmal in den Arm.
"Es ist so viel Schreckliches in der letzten Zeit passiert. Es ist der Fluch, der über unserer Familie liegt. Wie lange bleibst du?"
"Ich fahre nachher wieder heim. Ich habe nirgendwo eine Übernachtung bekommen."
"Wann bist du gekommen?"
"Ich bin heute Nacht losgefahren."
"Du bist doch verrückt, du kannst doch keine 1600 Kilometer am Tag fahren, das kommt nicht in Frage, du kommst mit zu mir. Es ist zwar ...
... nichts luxuriöses, aber wenn du nicht allzu hohe Ansprüche hast, geht es schon für ein bis zwei Nächte. Sauber ist es."
"Claudia, was soll das? Eigentlich kenne ich dich ganz anders?"
"Mamas letzter Wunsch war es, dass wir beide uns endlich vertragen. Immer wieder sagte sie zu mir, dass sie dich liebend gern als ihren Sohn gehabt hätte, weil du so ein liebend guter Mensch bist. Darum bitte ich dich, bleibe bitte, zu mindestens bis morgen und verzeihe mir bitte, dass ich so Scheiße zur dir und deiner Frau war. Bitte Daniel, bitte." Schluchzend legte sie ihre Arme um meinen Hals und weinte bitterlich.
Ich konnte in diesem Moment nichts sagen, ich weiß auch nicht weshalb und warum, ich hielt sie fest in meinen Armen und versuchte sie zu trösten, diese so gehasste Cousine.
"Okay, ich bleibe, aber nur, wenn ich dich zum Abendessen einladen darf."
"Daniel, so wie ich aussehe, gehe ich in keine Gaststätte."
"Claudia, du bist sauber, nicht verwahrlost, warum möchtest du nicht in eine Gaststätte?"
"Daniel, es ist schlimm genug, dass ich so bin, wie ich jetzt bin. Wenn du es wüsstest, könntest du mich vielleicht verstehen. Wenn du etwas möchtest, lasse uns zum ALDI gehen und noch etwas einkaufen. Aber ich habe auch etwas zum Essen daheim."
Auf dem Weg zu ihr nach Hause kamen wir an einem REWE-Markt vorbei. Als ich einbog sah ich schon an ihrem Gesicht, dass es Claudia nicht passte.
"Daniel, hier ist es zu teuer, das kann ich mir nicht leisten."
"Claudia, ich ...