1. Nach Hochmut kommt Fall und dann die ganz große Liebe


    Datum: 24.07.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Jessi

    ... habe dich zum Essen eingeladen und dann bezahle ich es auch. Jetzt suchst du dir aus, was du essen möchtest und das kochen wir uns bei dir, oder geht das auch nicht?"
    
    "Doch, aber..."
    
    Wir betraten den Supermarkt und ich achtete nur auf Claudias Augen, denn ich wusste genau, dass sie sich nur das Billigste aussuchen würde. Doch von meiner Tante wusste ich noch ganz genau, worauf die Familie beim Essen stand. Und so gingen wir durch den Markt und ich füllte den Korb.
    
    "Wer soll das alles essen?", wollte sie von mir wissen, als wir wieder den Markt verlassen hatten.
    
    "Ich brauche ja morgen auch noch etwas für die Heimfahrt und den Rest kannst du dir ja behalten. Vielleicht bleibe ich ja auch noch einen Tag länger, denn ich habe unheimlich viele Fragen."
    
    Verschämt blickte Claudia nach unten und murmelte, "das wäre wirklich unheimlich schön, vielleicht könnte ich dir dann zumindest ein wenig zeigen, dass ich nicht so ein Ekel bin, wie du mich in Erinnerung hast."
    
    Bei ihr daheim war ich angenehm überrascht. Sie hatte eine liebevoll eingerichtete Wohnung, picobello sauber, einen kleinen Schlafraum mit einem etwas größerem Bett, eine kleine Küche, ein Bad mit Dusche und ein kleines Wohnzimmer. Alles in allem vielleicht 50 Quadratmeter. Nicht zu vergleichen mit meinem Eigenheim von 150 Quadratmetern mit allem Komfort.
    
    Nach dem Abendessen und dem zweiten Glas Rotwein fielen mir die Augen zu. Es waren auch nun schon fast 20 Stunden, die ich wach war. Claudia sagte mir, ...
    ... dass ich mich ins Bett legen solle, sie schlafe auf dem Sofa. Als ich irgendwann durch ein Geräusch hochschreckte und auf Toilette gehen wollte, sah ich wie meine Cousine total unmöglich zusammen gekrümmt auf dem Sofa lag. Sie stellte sich schlafend, doch in dieser Position kann keiner schlafen.
    
    "Komm Claudia, wir sind beide alt genug, wir wissen doch, was sich gehört. Im Bett ist Platz für uns beide." Sie folgte mir ins Schlafzimmer und kuschelte sich im Bett an mich. Ich war schon wieder am Einschlafen, da bemerkte ich, wie sie neben mir lag und herzerweichend weinte. Ich strich ihr über das Haar. "Was ist los, möchtest du reden?"
    
    "Ich weiß nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Ich bin Frührentnerin, aber das ist meine eigene Schuld und ein anderes Kapitel. So lange Mama noch lebte, hatte ich mein Auskommen, ich putzte bei ihr, kochte und machte die Wäsche. Ich bekam Geld dafür von ihr. Sie meinte, sie spare sich die Haushaltshilfe und würde mir lieber das Geld geben. Doch was wird jetzt, von meinen knapp 1000 Euro Rente muss ich schon über 600 Euro für die Miete abdrücken, was hier noch relativ günstig ist. Dazu kommen noch Strom, Müll und andere Nebenkosten. Mir bleiben gerade mal 200 Euro zum Leben im Monat. Davon muss ich mir aber noch Sachen und anderes kaufen. Meine beiden "geliebten Geschwister" wollen seit damals auch nichts mehr von mir wissen. Ich war der Loser, habe es in meinem Leben zu nichts gebracht, mich nur bei anderen durch geschlaucht. Doch das ist ...
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