Der Cassandra Komplex
Datum: 24.08.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: postpartem
... aus. Sie hob ihr Kinn an, so dass sie mich ansehen konnte. Dann nahm sie meine Hand und führte sie an ihr Gesicht. Sie schloss die Augen, als ich ihrer stummen Aufforderung folgte und fasziniert die zarte Haut ihrer Wangen streichelte, wie in Trance mit den Fingerkuppen über ihre Mundwinkel und Lippen strich.
Sie küsste meine Finger und öffnete wieder die Augen, begann nun ihrerseits mein Gesicht zu streicheln. Dann wanderte ihre Hand hinter meinen Kopf und zog mich leicht zu ihr hinab, während sie sich gleichzeitig etwas höher schob, bis unsere Lippen sich trafen und ich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben von einer Frau auf den Mund geküsst wurde.
Nur ganz leicht und zärtlich und doch verging ich fast vor Wonne, war dies trotz meiner sexuellen Erfahrungen das intimste Erlebnis, das ich je mit einem Menschen gehabt hatte. Sie rieb noch leicht ihr Gesicht an meiner Wange und kehrte dann in ihre Ausgangsposition zurück, ergriff meine Hand und verschränkte unsere Hände.
Und doch war da nicht die Spur von Enttäuschung, dass sie den zärtlichen Austausch auf diese Weise beendete. Ahnte, fühlte sie, wie überwältigend das für mich gewesen war? Dass ein mehr mich vielleicht überfordert hätte, ich Zeit brauchte, dass gerade Erlebte zu verarbeiten? Oder war es der Rahmen, den sie für sich selbst gesetzt hatte, eingedenk ihrer Situation?
"Nicht denken", wurde ich von ihr aus meinen Gedanken gerissen. "Einfach nur fühlen und sein."
Eine anspruchsvolle Aufgabe für ...
... einen Kopfmenschen für mich. Doch durch ihre seligmachende Nähe gelang mir selbst die. Wie lange wir so dort saßen, konnte ich nicht mehr einschätzen. Als ihr Kopf dann etwas abrutschte, bemerkte ich, dass sie tatsächlich so eingeschlafen war. Kein Wunder nach all der harten Arbeit vom Tage, inklusive der sicherlich ebenfalls anstrengenden Massage.
Vom Gefühl her hätte ich so die ganze Nacht verbringen können und wollen, aber es setzte sich doch Sorge um ihre Bequemlichkeit und meine Vernunft durch und ich rüttelte sie leicht, um sie zu wecken.
"Hey, schönes Fräulein. Zeit ins Bett zu gehen."
Sie schien einen Moment zu brauchen, um die Situation zu erfassen, dann war sie wieder sortiert und hellwach.
"Oh, okay. Gehen wir zu dir oder zu mir?"
"Sehr witzig. Vielleicht du zu dir und ich zu mir?"
"Auch möglich. Aber nicht das, was ich möchte. Und bevor du jetzt in Panik ausbrichst, sage ich lieber was das ist: bei dir sein. Nicht mehr und nicht weniger."
"Oh... ja, das klingt... wiederum himmlisch. Natürlich, gern."
"Ich würde dich allerdings bitten, heute Nacht auf das Masturbieren zu verzichten. Wenn das nicht zu viel verlangt ist", kitzelte sie mich verbal. "Und ich lasse dir den Vortritt im Bad, ich würde gerne noch mein Zimmer aufräumen, bevor ich... hm, zu dir komme? Ordnung ist das halbe Leben, hat mir jemand gesagt, dem ich in allem völlig vertraue."
"Einverstanden."
Mehr als das. Ich war ekstatisch über ihre Idee. Erstaunlicherweise nicht im ...