1. Der Cassandra Komplex


    Datum: 24.08.2023, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... Mindesten sexuell erregt, auch nicht als sie dann mit einem ähnlichen Nachthemd, wie dem weißen, das ich zuvor zu Gesicht bekommen hatte, also was eher wie ein überlanges T-Shirt aussah, mein Zimmer betrat, das Licht löschte und unter meine Decke kam.
    
    Es dauerte eine Weile, bis ich vom Restlicht der Straße die Konturen ihres Gesichts wieder ausmachen konnte. Wir sahen uns einen Moment in die Augen, dann küsste sie mich auf die Stirn und sagte "Gute Nacht". Sie wartete noch meine Erwiderung ab und drehte sich dann von mir weg. Bevor dies auch nur den Hauch einer Enttäuschung auslösen konnte, rutschte sie dann allerdings etwas zurück, so dass sich unsere Körper berührten.
    
    Gar nicht mal eng aneinandergepresst, einfach nur in einer herrlichen, warmen und weichen Verbindung. Ein Symbol für unsere Beziehung? Vielleicht. Auf jeden Fall eine wundere Position, um gemeinsam ins Land der Träume zu gelangen, was überraschend schnell geschah.
    
    Im Verlaufe der Nacht schienen wir uns allerdings noch näher gekommen zu sein, denn ich wurde davon wach, dass sie meinen Arm vorsichtig von ihr zu lösen versuchte, den ich um sie geschlungen hatte.
    
    "Schlaf weiter, es ist erst kurz nach fünf", begrüßte sie mich, als sie dies bemerkte. "Wir sehen uns um 6:45 zum Frühstück."
    
    Sie gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn. Und hatte damit die Gewissheit, dass ich das diesmal nicht alles nur geträumt hatte. Obwohl es wie ein schöner Traum war. Aus dem ich nicht aufwachen würde, musste. ...
    ... Also schlief ich zufrieden wieder ein.
    
    Und wachte zu meiner Standardzeit um zehn nach sechs wieder auf. Wickelte meine Routine wie gewohnt ab, auch wenn ich eine gewisse Ungeduld bei mir feststellte. Ich konnte es einfach kaum erwarten, wieder bei ihr zu sein.
    
    "Guten Morgen... oh, du hast tatsächlich schon wieder das ganze Frühstück vorbereitet. Vorsicht, Männer gewöhnen sich unglaublich schnell daran, verwöhnt zu werden", sprach ich eine gutgemeinte Warnung aus.
    
    "Guten Morgen, und das ist mir nicht ganz unbekannt. Ich renne also sehenden Auges in mein Verderben."
    
    "Ich werde trotzdem versuchen, mehr beizutragen. Du kommst mit sehr wenig Schlaf aus, kann das sein?"
    
    "Ja, durch Yoga und Meditation brauche ich im Schnitt nur vier bis fünf Stunden. Vor allem wenn ich wie gestern Nacht wie ein Baby schlafe. Dein Verdienst, das war deine Massage und vor allem deine Nähe."
    
    "Ich bin mir nicht sicher, ob ich das als Kompliment verstehen kann, dass ich auf Frauen eine einschläfernde Wirkung habe."
    
    "Ich glaube nicht, dass du irgendwie einschätzen kannst, welche Wirkung du auf Frauen hast. Oder zumindest auf eine sehr spezifische."
    
    "Ich meine aber, immer besser einschätzen zu können, welche Wirkung diese spezifische Frau auf mich hat."
    
    "Sie beunruhigt dich?"
    
    "Nicht mehr wirklich, sie bewegt mich. Erweckt mich zum Leben. Lässt mich aus einem langen Schlummer erwachen."
    
    "Ich denke aber, sie würde es dir nicht übelnehmen, wenn du noch weiterschlafen möchtest. ...
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