1. Jugendsünden


    Datum: 08.02.2019, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... Gör! Kann man nicht einen Abend mal in Ruhe am Balkon sitzen und ein Glas Wein trinken? Wir haben alles gehört. Mein Mann und ich! Und wenn wir rumfragen wahrscheinlich andere Nachbarn auch noch. Du verlässt Augenblicklich das Zimmer deines Bruders. Jetzt!" Sie deutete aggressiv zur Türe.
    
    "Ihr könnt mich alle mal!" Meine Schwester stürmte ins Wohnzimmer, die Türe knallte und der Schlüssel wurde innen in der Türe gedreht. Der Fernseher erklang, natürlich viel zu Laut. Ich zitterte immer noch vor Schreck, Angst und Wut. Luzia schloss sorgfältig das Fenster, kam dann zu mir, tätschelte beruhigend meinen Oberarm.
    
    "Keine Sorge, Jahn. Wir reden mit deinen Eltern wenn sie zurück kommen. Sowas geht einfach zu weit."
    
    "Sie haben doch auch gehört..."
    
    "Ja, so wie sie rumgeschrien hat musste man es hören, ob wir wollten oder nicht. Mit unserem Sohn und deiner Schwester gab es auch schon so dubiose Zwischenfälle und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Aber spätestens jetzt bin ich mir sicher."
    
    Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Einerseits wollte ich weg, andererseits sah ich in Luzia eine Verbündete. Sie ist eine sehr nette Frau, ansonsten aber auch eng mit meiner Mutter befreundet. So weiss man nie was hinter meinem Rücken geredet wird.
    
    "Falls es dir hilft, dann können wir uns noch gerne ein paar Minuten unterhalten. In deinem Zustand solltest du jetzt nicht mit dem Auto fahren."
    
    "Wenn sie Zeit haben..."
    
    Ich setzte mich ganz vorne auf mein ...
    ... Bett, warf den Rucksack achtlos in die Ecke. Luzia setzte sich auf meinen Bürostuhl rollerte ganz nah auf mich zu, bis sich unsere Beine verzahnten, aber ganz knapp nicht berührten. Sie tätschelte wieder beruhigend meinen Oberarm.
    
    "Jahn, das Problem bist nicht du. Ich denke sie ist einfach nur Eifersüchtig. Du bist der Freundliche, der Hübsche, der Nette, auf dich gehen die Menschen gerne zu. Deine Schwester ist einfach nur ein Kotzbrocken, innerlich ahnt sie das vielleicht und holt sich ihre Aufmerksamkeit auf diese schäbige Weise."
    
    Diese Worte schmeichelten mir unglaublich. Vor allem weil mich endlich mal jemand wirklich zu Verstehen schien. Mein Vater war mir schon auch zugeneigt, irgendwie, man spürte es durchaus, aber er durfte es nie offen zeigen, denn er wurde von meiner Mutter vehement zur "Neutralität" verdonnert.
    
    Luzia sah mich ermunternd an und plötzlich brach alles aus mir heraus. Die ganzen Gemeinheiten über all die Jahre, auch was ich mitbekommen hatte zwischen ihrem Sohn und meiner Schwester, was sie mit dem alles angestellt hatte. Luzia sah mich an, ermunterte mich durch Mimik oder Gesten weiter zu erzählen. Sie tätschelte mich erst noch am Arm, unendlich langsam rückte sie immer näher, ihr Knie ragte weit in meinen Schritt hinein und irgendwann berührten sich unsere Oberschenkel. Ab diesem Moment tätschelte sie mich am Bein. Die ganze Zeit sah sie mir direkt in die Augen.
    
    Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Ich meine ich kannte diese Frau ...
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