1. Joes kleine Meerjungfrau


    Datum: 12.07.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Dingo666

    ... mal ziemlich gut gewesen.
    
    "Du hast dich gerade mit dem Arm abgestützt." Er wies auf das bandagierte Glied hinter ihr "Wie ist das möglich? So perfekt ist meine Schiene auch nicht."
    
    "Wir haben eine gute Kontrolle über unsere Muskeln. Danke für die Schiene, das hilft. Aber ich habe innen die gebrochenen Knochen umschlungen und fixiert. Das reicht, um den Arm ein wenig zu gebrauchen. Es tut weh, und man sollte nicht viel damit machen, aber es geht."
    
    "Sehr praktisch." nickte Joe. "Das kann ich nicht."
    
    "Wahrscheinlich ist das Leben an Land einfacher. Und sicherer", vermutete sie. "Im Wasser müssen wir uns immer gegen Wellen und Strömungen stemmen, und wir verletzen uns oft, beim Kampf mit großen Fischen. Oder untereinander."
    
    "Untereinander."
    
    "Ja..." Wieder glitt ihr Blick zur Seite. "Bei Sportwettkämpfen und so."
    
    "Aha", nickte er. Anscheinend gab es also auch unter der Wasseroberfläche Konflikte. Aber darüber wollte sie nichts erzählen.
    
    "Darf - ich dich etwas fragen, Joe?" Sie sah ihn aufmerksam an.
    
    "Na klar."
    
    "Wie bekommt ihr eure Kaulquappen? Das frage ich mich schon viele Jahre. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ihr das macht."
    
    "Unsere Kinder? Nun, wie alle Säugetiere, schätze ich", erklärte er, erneut überrumpelt von ihren plötzlichen Themenschwenks. "Wir zeugen sie zuerst. Ein Mann mit einer Frau."
    
    Sie nickte, mit einem Hauch Ungeduld. Das lief anscheinend genauso.
    
    "Dann wächst das Kind in der Frau. Neun Monate lang."
    
    "Neun?" Sie ...
    ... machte große Augen. "Bei uns nur vier."
    
    "Ehrlich? Naja, unsere Kinder brauchen anscheinend so lange. Und dann werden sie geboren."
    
    "Und wie?" Der Punkt schien sie besonders zu interessieren.
    
    "Durch die Scheide." Er wies unbehaglich mit dem Kinn auf ihren Schoß.
    
    "Ja ja, Das machen wir auch so." Sie wedelte mit einer Hand. "Aber nach neun Monaten müssen die Kinder doch schon riesig sein, oder?"
    
    "So groß vielleicht." Er hielt die Hand einen halben Meter über den Sand. "Und drei bis vier Kilo schwer."
    
    "Wahnsinn!", hauchte sie ehrfurchtsvoll. "So groß wie ein voll ausgewachsener Merlan!"
    
    Joe nickte, obwohl er nichts über eine Fischart Namens Merlan wusste. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und dachte nach.
    
    "Dann müsst ihr eine noch bessere Muskelkontrolle haben als wir", zuckte sie schließlich die Schultern. "Unsere Kaulquappen sind nicht mal halb so groß und höchstens ein Kilo schwer. Und schon das bringt uns fast um bei der Geburt."
    
    "Interessant." Er streckte sich neben ihr aus. Es machte Spaß, sich mit Naja zu unterhalten, stellte er fest. Mal ganz abgesehen davon, eben mal eine fremde, intelligente Gattung kennen zu lernen. Go home, SETI! schmunzelte er innerlich.
    
    "Hast du schon Kinder?", fragte er nach. "Kaulquappen?"
    
    "Nein." Sie wurde plötzlich ernst. "Ich bin noch zu jung. Ich will noch nicht. Später mal. Aber ich war oft genug dabei, wenn andere Meerfrauen ihre Kinder geboren haben. Das ist immer nervenaufreibend."
    
    "Bei uns auch. Habe ...
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