Machtgefälle 02: Praktikum
Datum: 03.10.2023,
Kategorien:
BDSM
Autor: byHirnfickliterat
Dies ist ein Teil einer Reihe von Einblicken in eine „Beziehung mit Machtgefälle", also in eine BDSM-Alltagsbeziehung. Wollt ihr mehr davon?
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Machtgefälle -- 2 -- Praktikum
Ein ganzes Wochenende, von Freitagabend bis Sonntagabend. Mehr als zwei ganze Tage also. So lange würde Hannah bei Richard sein. So hatten sie es vereinbart.
Aufgeregt stand Hannah vor dem Tor in der übermannshohen Lorbeerhecke, die das Grundstück umschloss. Sie hatte weiche Knie. Ihr Magen schien sich an mehreren Stellen gleichzeitig zu befinden, obwohl er weitgehend leer sein musste. Denn schon morgens und mittags hatte sie vor Aufregung kaum etwas essen können.
Einige wenige Anweisungen hatte er ihr gegeben:
Sorge für ein Backup! Erzähl jemandem, wo du bist und wie lange. Und dass du dich am Sonntagabend zurückmelden wirst. Sie hatte ihrer besten Freundin gesagt, sie verbringe das Wochenende mit einem heißen Typen. Diese hatte verheißungsvoll mit den Augen gerollt, natürlich „alles" wissen wollen und sich nur schwer vertrösten lassen. Aber er hatte Recht. Das Backup gab ihr Sicherheit.
Bring zweierlei Kleidung mit! Wohlfühlklamotten, die du zuhause trägst, und Kleidung für gehobene Anlässe. Kleider und Röcke sind besser als jede Form von Hosen. Unterwäsche, insbesondere Slips, wirst du nicht brauchen, aber natürlich Kosmetika und Toilettenartikel. Handtücher ...
... bekommst du von mir. Und nimm ruhig die Bücher mit, in denen du momentan liest. Und alles, was du sonst brauchst, um dich wohl zu fühlen, zum Beispiel den kleinen, pinkfarbenen „Mistkerl".
So zog sie einen kleinen Koffer hinter sich her. Und trug nun ein luftiges Sommerkleid, das nicht zu schick und nicht zu schlabberig wirkte. Der Stoff war auch nicht zu dünn. Denn sie trug ja nichts darunter. Ein seltsames Gefühl, fand sie. Aber nicht unangenehm. Geschminkt hatte sie sich nur dezent.
Sie schaute auf die Uhr und drückte den Klingelknopf am Gartentor. Der portugiesische Lorbeer war so dicht, dass das Grundstück dahinter nicht einsehbar war. Sie hörte Schritte hinter dem Tor und sofort wurde es nach innen geöffnet. Mit einem schiefen Grinsen stand Richard vor ihr, in seinem typischen Landhaus-Look: bequeme beige Tuchhose, Sakko aus dem gleichen Stoff, weißes Hemd.
„Hannah, da bist du ja" sagte er in erfreutem Ton, nahm die dargebotene Rechte in seine großen Hände, hauchte einen Kuss darauf und zog sie herein. Wie beim Tanzen drehte er sie einmal um ihre eigene Achse und musterte sie freudig. Augenscheinlich gefiel ihm, was er sah. „Herzlich willkommen in meinem Zuhause!" sagte er und schloss sie in die Arme.
Erstaunt wurde ihr klar, dass sie sich zum ersten Mal umarmten. Sie hatten ja schon über sehr intime Dinge gesprochen und sie fühlte sich ihm bereits sehr nahe. Aber umarmt hatten sie sich noch nicht. Tja, sie würden wohl wahrscheinlich viele Dinge zum ersten Mal ...