1. Ilonkas Schicksal


    Datum: 22.07.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Hubertus

    ... Faustfeuerwaffen dröhnte durchs ganze Haus. Zwei Männer der Polizei wurden verletzt, Georg und Willi waren tot. Der Bordellchef wurde schwer getroffen. Eine Kugel war in seinen Bauch eingedrungen und hatte das Rückgrat zerschmettert. Er würde nie mehr gehen können wenn er die Verletzung überleben sollte.
    
    Ilonka und Marika mussten noch einige Zeit in Deutschland bleiben. Ihre Aussagen wurden zu Protokoll genommen. Insgesamt konnte die Polizei bei dieser Aktion sieben Mädchen befreien. Drei waren aus Ungarn, zwei aus Polen, je eins aus Moldawien und Russland. Die restlichen Mädchen aus dem Freudenhaus gaben an, freiwillig hier zu arbeiten. Aber auch sie wurden in ihr Heimatland abgeschoben.
    
    Ilonka wollte unbedingt noch Nico besuchen, bevor sie in ihre Heimat zurückkehren würde. Er war noch immer im Krankenhaus, aber schon auf dem Weg zur Besserung. Ganz zärtlich küsste sie Nico und sprach ihm ihren innigsten Dank aus. Sie wusste selbst nicht, ob sie ihn später wieder treffen würde. Sie war ihm unendlich dankbar, aber für Liebe war sie nach all ihren Erlebnissen jetzt nicht bereit. Erst mussten ihre ...
    ... seelischen Wunden vernarben.
    
    Ilonka war noch sehr jung, und darum ist zu hoffen, dass sie ihr Leben noch in den Griff bekommen würde. Aber eins war jetzt schon sicher. Es würde noch viel Zeit vergehen müssen, bevor sie wieder uneingeschränktes Vertrauen zu einem Mann haben würde.
    
    ***
    
    Nachwort:
    
    Beim besten Willen konnte ich es nicht übers Herz bringen, die Geschichte so zu schreiben, wie sie das Leben wirklich schreibt! Die Menschen sind grausam und gierig, und nur selten geht so ein Schicksal in der Realität gut aus. Wie Polizeiberichte immer wieder melden, ist die Wirklichkeit viel schlimmer, als meine Geschichte. In unserer so hoch zivilisierten Welt geschehen Tag für Tag Verbrechen, die der normale Mensch nicht begreifen kann. Der allergrößte Fehler wäre aber, die Augen zu verschließen oder wegzusehen!
    
    Sollte ich mit meiner Geschichte ein empfindsames Wesen geschockt haben, so tut es mir leid, aber so ist das Leben!
    
    Denn die einen sind im Dunkeln, Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte, Die im Dunkeln, sieht man nicht. [Moritat aus der Dreigroschenoper]
    
    © Hubertus 
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