1. Thao 16


    Datum: 15.01.2024, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Schlüsselszene aus ihrem Leben in Erinnerung.
    
    „Hast du in der Arbeit angerufen? Vielleicht ist er dort? Ich meine, das macht er sonst oft. Und Peter? Weiß der irgendetwas?"
    
    Katja schüttelte traurig und müde den Kopf.
    
    „Hab ich alles schon durch, Karl. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist."
    
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    
    „Du weißt ganz genau, was mit ihm los ist, Mutter. Du kennst ihn 25 Jahre, oder?"
    
    Katja sah ihren Sohn wütend an, aber es schien ihr die Energie für einen Ausbruch zu fehlen.
    
    „Lass uns nicht streiten, Karl, bitte!"
    
    Thao sah zwischen den beiden hin und her. Sie war zutiefst erschüttert. Sie sah ihrer Mutter und sich selbst einen Spiegel vorgehalten. Thao ging zu Katja und nahm sie in den Arm. Karl war das nicht recht, unterließ es aber, etwas zu sagen. Er gab seiner Mutter die Schuld, dass alles eskaliert war.
    
    „Kommt! Gehen wir ins Wohnzimmer! Er meldet sich bestimmt."
    
    Seine Mutter nickte und ließ sich von Thao aufhelfen.
    
    „Es war, wie sonst auch. Ich habe nicht bemerkt, wie wütend er auf mich ist."
    
    Karl sah sie an und schüttelte seinen Kopf. Er konnte sagen, was er wollte, es würde nirgendwo hängenbleiben. Er hatte es oft genug probiert. Seine Mutter brauchte diese Konflikte mit seinem Vater und ihm, um die eigenen Aggressionen abbauen zu können, nur die Auswirkungen wurden dabei immer schlimmer. Sein Papa hatte anscheinend nicht mehr genug Energie, um ihrem Drang, ihm weh tun zu wollen, standzuhalten.
    
    Er sah zu Thao ...
    ... hinüber. Wie sehr er sie auf einmal verstehen konnte. Sollte nach all den Jahren die Beziehung zwischen seiner Mutter und seinem Vater zu Ende sein? War er vielleicht der Grund dafür gewesen, dass sie es überhaupt so lange miteinander ausgehalten haben? Karl und Thao saßen auf der großen Couch, Katja auf einem der Sessel gegenüber. Jeder für sich hing seinen Ängsten und Befürchtungen nach. Vor ihnen auf dem Tisch lag das Telefon, Katja schien es mit ihren Blicken förmlich anzubetteln.
    
    Karl spürte seine eigene Unsicherheit. Er wusste, wie sehr sein Vater darunter litt, wenn seine Mutter Stress machte. Es war das Irrationale, für ihn nicht Greifbare und nicht Ausdiskutierbare, was ihn in solch einer Situation verzweifeln ließ. Sein Vater wollte seine Mutter verstehen, konnte es aber nicht.
    
    Zwei Stunden vergingen, dann endlich klingelte das Telefon. Katja wollte rangehen, zögerte aber. Karl besann sich nicht lange und griff nach dem Teil. Sein Gesicht entspannte sich.
    
    „Hey! Warum hast du nicht angerufen? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht."
    
    Katja ließ sich zurück ins Polster fallen. Sie schien erleichtert.
    
    „Nein, haben wir nicht. Wo hast du es hingelegt? Okay, ich sehe nach."
    
    Karl ging zum Schlafzimmer seiner Eltern. Er kam nach ein paar Augenblicken zurück und zeigte seiner Mutter das Handy. Die verdrehte die Augen und grinste.
    
    Karl aber wurde indes ruhig. Verwirrt sah er in Richtung Thao, die sofort aufmerkte. Sie stand auf und kam zögernd näher.
    
    „Ist er ...
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