1. Institut für Tiefenerziehung 02


    Datum: 24.01.2024, Kategorien: Fetisch Autor: byAgent_CA

    ... unterdessen sein Jackett abgelegt, trug aber immer noch eine Weste über dem Hemd. »Das Interesse an unserer Fragestellung kommt aus der Gegenwart, aber es lohnt sich trotzdem, auch vergangene Zeiten unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten. Das macht Anastasia, und zwar aus philosophischem Blickwinkel für das alte Rom. Jonas will in seiner Arbeit herausfinden, wie sich konkrete Institutionen in den letzten 30 Jahren unter diesen Bedingungen verändert haben. Und du kannst dich zumindest im ersten Semester erst einmal in die soziologischen Schriften zum Thema einarbeiten. Dann können wir in einigen Monaten darüber nachdenken, in welche Richtung du weitermachen möchtest.«
    
    »Ich hoffe, ich kann das«, meinte Mia unsicher. Das klang alles furchtbar kompliziert.
    
    »Das lernst du«, ermunterte Arthur sie. »Du liest einfach das, was ich dir gebe. Dann schreibst du auf, was du verstehst, und anschließend besprechen wir das gemeinsam und suchen neue Literatur für dich aus. In vielen Dingen können dir bestimmt auch deine Mitschüler weiterhelfen, die kennen sich nämlich schon ganz gut aus.«
    
    Arthur ließ nun Jonas das Thema seiner Arbeit genauer vorstellen. Der ließ sich nicht lange bitten und plauderte fröhlich drauflos. Zuvor war er unruhig auf seinem Sitzkissen hin- und hergerutscht, offenbar hatte er es kaum erwarten können, endlich zu erzählen. Einiges von dem, was er nun vortrug, erinnerte Mia allerdings schmerzhaft an ihre Erlebnisse in den letzten Wochen. Offenbar hatte das ...
    ... Bedürfnis, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen, für die Heerscharen von Sozialarbeitern, Psychologen und Vertrauenspersonen im Strafvollzug gesorgt, denen sie seit ihrer Verhaftung begegnet war. Dennoch klang es für Mia so, als habe sie Glück gehabt, Mitte des 22. Jahrhunderts zu leben. Nur dunkel konnte sie erahnen, was ihr wohl geblüht hätte, wenn sie einige Jahrzehnte früher geboren worden wäre.
    
    * * *
    
    Gelegentlich musste Arthur den Jungen zwar unterbrechen und korrigieren, aber seinem Erzähldrang tat das keinen Abbruch, und so brachte ihn erst ein sanfter Klingelton zum Verstummen. Arthur zog eine Taschenuhr aus seiner Westentasche und sah darauf. Beiläufig fiel Mia dabei seine drahtige Armmuskulatur auf.
    
    »Wie schnell doch zwei Stunden vergehen«, sagte er mit leichter Verwunderung in der Stimme. »Das soll aber fürs Erste genügen. Jetzt machen wir erst einmal Pause, und danach steht eine Lesephase an.«
    
    Mit diesen Worten erhob er sich, und die anderen folgten seinem Beispiel. Als auch Mia sich regte, bemerkte sie einen gewissen Druck, der sich in ihrer Blase aufgebaut hatte. Noch war er gering, aber er würde unaufhaltsam wachsen, das war ihr klar. Und sie wusste natürlich ganz genau, dass sie niemals bis zum Abend durchhalten könnte. Dennoch stand sie auf, ohne sich etwas anmerken zu lassen, und strich rasch ihren Rock glatt.
    
    Jonas war bereits an ihr vorbeigegangen und über die kleine Absperrung geklettert. »Komm, wir haben doch lange genug gesessen«, ...
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