1. Sportinternat Teil 1


    Datum: 10.03.2024, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    ... einsam vorkam und neben Caroline ihr Tagebuch zum einzigen Vertrauten wurde. Das rot eingebundene Buch, dem sie alles das anvertraute, was für keinen anderen bestimmt war. Gedanken, Phantasien, Träume und Erlebnisse. Jeden Tag schrieb sie eine halbe Stunde. Das Buch besaß viele hundert Seiten und es würde nicht lange dauern, bis sie es voll hatte. Dann lagen drei komplette Jahre ihres Lebens vor ihr, in einer winzigen, säuberlichen Schrift, viele tausend Worte. Jeden Abend, wenn Anna zu Ende geschrieben hatte, legte sie es unter ihr Kopfkissen und sie machte sich überhaupt keinen Gedanken, dass Nadja es sah. Bis sie an einem Abend, nach den ersten beiden Wochen, zu ihrem Entsetzen feststellen musste, dass ihr Tagebuch verschwunden war. Anna spürte, dass etwas auf sie zuschwebte, was sie ängstigte und gleichzeitig seltsam berührte.
    
    Anna lag schon im Bett, als Nadja endlich kam und sich im Dunkeln auszog, bevor sie zu Bett ging. Als Nadja lag und es ruhig im Raum wurde, nahm Anna allen Mut zusammen.
    
    "Hast du mein Tagebuch weggenommen?"
    
    Nadja lachte einmal leise auf. "Ja, das habe ich. Keine Angst, ich habe nicht darin gelesen. Es liegt an einem sicheren Ort. Nur ich weiß, wo."
    
    "Warum?" flüsterte Anna mit einem Kloß im Hals.
    
    "Damit du den Mund hältst und bei unserem kleinen Spiel mitmachst. Obwohl es noch einen besseren Grund gibt, dabei mitzuspielen."
    
    "Was für ein Spiel meinst du? Und welcher Grund wäre noch besser?" Ihre Stimme klang schrill.
    
    "Der beste ...
    ... Grund" flüsterte Nadja, "ist der: Entweder machst du mit oder unsere Gruppe bezeugt bei Frau Schling, dass du nachts bei den Jungs warst. Das ist zwar gelogen, aber wem würde man wohl glauben, liebste Anna?" Es klang ein gemeiner Unterton in ihrer Stimme mit und Anna spürte, wie sie plötzlich von Hilflosigkeit überfallen wurde. Nadja hatte vollkommen Recht. Jetzt musste sie bei diesem Spiel mitmachen, ob sie wollte oder nicht, denn sie hatte schliesslich ein Stipendium und konnte es sich nicht leisten sich nicht an die Internatsregeln zu halten.
    
    "Das ist Erpressung" zischte sie leise, aber Nadja lachte nur.
    
    "Nenn es wie du willst."
    
    "Was ist das für ein Spiel?" Annas Stimme krächzte leise durch den Raum.
    
    "Es geht darum, dass du bevor du in unsere Gruppe aufgenommen wirst uns beweisen musst, dass du keine Geheimnisse vor uns hast und uns alles anvertraust. Du musst dich uns völlig öffnen und hingeben können, erst dann gehörst du richtig dazu" Nadja kicherte. "Es gibt nur eine Regel. Du musst tun, was ich dir sage. Oder eine der anderen der Gruppe. Wenn du dies zwei Wochen schaffst, gehörst du zu uns. Und jetzt schlaf. Morgen fangen wir an, nicht mehr heute."
    
    Es war der Tag, an dem sie den Vormittag frei hatten. Anna hatte vor Aufregung kaum ein Auge zugemacht und war duschen gegangen, bevor die anderen wach wurden. Mit nassen Haaren und in ihren weißen Bademantel gehüllt, ging sie zurück in ihr Zimmer und hoffte inständigst, dass Nadja noch schlief. Doch die Frau ...
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