1. Meine Rolle als nackte Statistin


    Datum: 14.03.2024, Kategorien: CMNF Autor: ulrikeb

    ... mich also aus. Eine Maskenbildnerin puderte mich am ganzen Körper, damit ich im Scheinwerferlicht nicht glänzte. Nun ging ich mit einem Bademantel bekleidet zur Probenbühne. Hier musste ich diesen nun auch ablegen und völlig nackt zur Bühnenmitte zu den beiden dort agierenden Sängern gehen. Die Szene wurde noch mehrmals geprobt und ich gewöhnte mich langsam daran nackt zu sein. Es dauerte eine ganze Weile, bis das Licht stimmte und alles zur Zufriedenheit der Regisseurin war. Insgesamt war meine erste Nacktprobe gar nicht so schlimm wie befürchtet. Und es beruhigte mich, dass man von der Bühne kaum Einzelheiten im Zuschauerraum erkennen.
    
    Dann kam der Hammer. Der Vorverkauf der Eintrittskarten lief noch nicht gut und sollte angekurbelt werden. Deshalb wurde zu der nächsten Probe die Lokalzeitung eingeladen um über das Stück zu berichten. Was sollte ich machen, wenn sie ausgerechnet über meinen Nacktauftritt schreiben und vielleicht sogar Fotos machen wollten?
    
    Also wieder Diskussionen in der Familie. Gemeinsam kamen wir zu dem Schluss, dass es letztlich keinen großen Unterschied macht, ob ich nur nackt auf der Bühne stehe oder wenn zusätzlich in der Zeitung darüber berichtet würde. Nach der Premiere wäre es sowieso Thema in der Presse.
    
    Ein Reporter und ein Fotograf kamen zur nächsten Probe und fanden die Nacktszene so interessant, dass diese natürlich einen großen Raum in dem Bericht einnehmen sollte. Fotos wurden so aufgenommen, dass meine Blößen nicht zu sehen ...
    ... waren.
    
    Dann machte der Reporter ein Interview mit mir. Motto: „Eine mutige Frau aus unserer Stadt tritt nackt im Theater auf“. Er fragte, wie ich dazu gekommen bin, was meine Familie dazu sagt, wie meine Umwelt reagiert, ob es mir nicht peinlich sei und und und…
    
    In der Wochendausgabe erschien der Bericht. Fast eine ganze Seite unter der Rubrik „Lokale Kultur“. In dem Interview war auch mein Name abgedruckt und es wurde vollständig wiedergegeben. Auch die Regisseurin hatte ein Interview gegeben und darin die Nacktszene begründet. Die Bilder zeigten mich zwar nackt, aber das Wichtigste war wirklich verdeckt.
    
    Es dauerte nicht lange und die ersten Leute, die mich kennen, riefen bei mir an. Die meisten Reaktionen waren sehr positiv. Viele wollten sich auch Eintrittskarten kaufen. Auch beim Einkaufen wurde ich angesprochen. Mir war das alles eher unangenehm.
    
    Dann kam der Tag der Premiere- ein Samstag. Die Vorstellung war ausverkauft. Die Werbung hatte den gewünschten Erfolg gebracht. Ich hatte die ganze Nacht vorher kaum geschlafen und war furchtbar aufgeregt. Mein Mann fuhr mich rechtzeitig zum Theater. Er selbst hatte ja eine Eintrittskarte. Nach der Vorstellung wollten wir gemeinsam an der Premierenfeier teilnehmen.
    
    Als wir am Theater ankamen trafen auch schon die ersten Besucher ein. Wir ging an ihnen vorbei zum Bühneneingang. Sie ahnten ja nicht, dass sie mich gleich nackt auf der Bühnen sehen würden. Mein Mann verabschiedete sich und wünschte mir toi toi toi.
    
    In ...