1. Ein wundersamer Tag


    Datum: 13.04.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bysteffenx83

    ... Haare wirkten alles andere als gepflegt, trotzdem verliehen sie ihm eher eine gewisse Art von Wildheit als dass sie abstoßend wirkten. Alles in allem wirkte er wie ein typischer rauhbeiniger Krieger, Holzfäller oder Trucker aus einem Hollywood- Film. Der Rest allerdings ließ keinen Zweifel daran, dass es nicht gut um ihn stand. Die Bierflasche am frühen Morgen, sein Lager aus Decken, Zeitungen und Plastiktüten sowie die lumpige Kleidung ließen keinen Zweifel daran, dass er seinen Platz in der Gesellschaft schon seit einiger Zeit nicht mehr finden konnte.
    
    "Guten Morgen", rief sie zurück und hielt die Konversation damit für abgeschlossen. "Dieser Busfahrer...", fuhr er jedoch fort, "Wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestünde, dass ein Zusammentreffen mit Euch meinen grauen Alltag erhellen könnte, ich würde den ganzen Tag hier warten und auf Euren Anblick hoffen. Zum Teufel mit allen Fahrplänen." Sarah starrte ihn an. Sie wusste nicht, ob sie soeben die Komplimente eines modernen Poeten oder das verwirrte Gestammel eines stockbesoffenen Alkoholikers gehört hatte. Was auch immer es war, sie musste lachen. Und allein dafür hatte er eine Reaktion verdient. "Oh, vielen Dank, werter Herr", erwiderte sie, "Wie ist Euer Name?" Der Obdachlose war ganz offensichtlich erstaunt, dass sie auf sein Spielchen einging. So erstaunt, dass er mit offenem Mund dastand und seine Antwort etwas auf sich warten ließ. "Oh, äh, Thomas ist mein Name, holde Maid."
    
    Sie kam zu ihm herüber und ...
    ... sagte: "Okay, ich bin nicht gut in sowas. Hi Thomas, ich bin Sarah. Danke, dass Du mich zum Lachen bringst an so nem Tag." Er sah sie an wie ein Gespenst. Er war es einfach nicht gewohnt, dass ihm die Leute antworteten. Und schon gar keine hübschen jungen Frauen, die sich dann noch bei ihm bedankten. "Ähm, keine Ursache." Trotz der anfänglichen Schüchternheit verbrachten sie die nächsten Minuten mit einem lockeren Gespräch. Zum Glück war es Thomas' erstes Bier des Tages, welches er nun in der Hand warm werden ließ. Sarah erfuhr, was ihn in diese missliche Lage gebracht hatte. Eigentlich war Thomas ein bodenständiger Kerl, nach der Ausbildung lebte er ein paar Jahre glücklich und zufrieden. Dann kam aber alles auf einmal. Die falsche Frau, Arbeitgeber pleite, schlechte Konjunktur, falsche Freunde mit miesen Versprechungen. Schließlich der Alkohol und der Absturz.
    
    Die Zeit verging wie im Flug, schon bog Sarahs Bus um die Ecke. Sie verabschiedete sich hastig und lief auf die andere Straßenseite. Auf dem Weg zur Uni dachte sie noch an das Gespräch mit Thomas, das sie durchaus berührt hatte. Auch von den Vorlesungen bekam sie nicht viel mit, allmählich wanderten ihre Gedanken jedoch weg von ihm und hin zur Abendgestaltung. Sarah hatte ihr Vorhaben nicht vergessen. Und wie dringend dieses Vorhaben war, merkte sie spätestens während ihrer Lerngruppe, als sie sogar zufällige und völlig harmlose Berührungen ihrer Kommilitonen Martin und Peter elektrisierten. Beides waren nun wirklich ...
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