1. Linas aufrichtige Bekenntnisse


    Datum: 18.05.2024, Kategorien: Humor Autor: rolf_nei

    ... Diese mußte auf den Tisch treten, wo er ihr in die mit den Fingern geöffnete Grotte sah, so weit als die Lichtstrahlen hineindringen konnten. Er beleckte dann dieselbe und mehrere ähnliche Theile derselben mit der Zunge, und wie es schien, mit vielem Wohlbehagen. Unterdessen zog Liebau ein Ding, wie eine Fingerdüte gestaltet, an dessen hinterm Ende zwey seidne Bänder befestigt waren, hervor. Auf die Frage, was für ein Instrument dies wäre? erhielt ich die Antwort: Es sey ein Cotton oder Stangensäckchen, worein man den Priap verhüllte, um das Eindringen des Saamens in die Mutterscheide zu verhindern.
    
    »Und worzu tragen Sie das Ding heute bey sich?«
    
    »Ich habe es gewöhnlich bey mir, weil sich nicht jedes Frauenzimmer ohne Cottons beywohnen läßt, aus Furcht, die hineingeworfenen Funken möchten nach einiger Zeit zur Flamme werden.«
    
    »Dies können nur einfältige Frauenzimmer fürchten, die es nicht verstehen, wie man dieses Uebel abwenden kann. Ein Mädchen, welches sich diesem Vergnügen geweiht hat, weiß diesem Falle schon vorzubeugen. Jene müssen sicht wissen, daß die größte Wollust in der Ausspritzung des Lebensbalsams besteht. Bey mir können Sie sich dieser Sorge entledigen. Seyn Sie vielmehr darauf bedacht, daß Ihr Füllhorn sich im reichen Maaße ergießt. Ein lebendiges Produkt habe ich gewiß nicht zu befürchten.«
    
    »Desto besser! Aber man hat in dem Falle, wenn man sich der Cottons bedient, auch weniger Gefahr zu befürchten.«
    
    »Ich verstehe Sie; Sie meynen den Tripper. ...
    ... Sollten Sie aber noch so unerfahren seyn, daß Sie kein Merkmal kennten, welches Sie vor dem Anstecken bewahren kann?«
    
    »Ich halte sie alle für trüglich.«
    
    »So irren Sie sich! Das sicherste unter allen ist dieses: Stecken Sie einen oder mehrere Finger in die Grotte so tief Sie können; riechen dann die Finger nach Schweiß oder Böcklingen, so haben Sie leicht nichts zu fürchten. Haben sie aber den Geruch fauler Eyer, oder ähnlicher Dinge, so können Sie abmarschieren und Ihre Stange wieder einziehen.«
    
    »Sollten aber keine Spezereyen den faulen Geruch vertreiben können?«
    
    »Diese können nur den schweißigten und bockigten Geruch benehmen; der faulende Gestank aber geht über alle Spezereyen, und wenn sie aus Indien wären.«
    
    Unter solchen Gesprächen und Liebkosungen brach die Nacht herein. Nach einer kräftigen Mahlzeit entledigten wir uns aller Kleider. Wie Adam und Eva im Paradiese standen wir jetzt beysammen, nur mögen wir mehr Vergnügen an einander empfunden haben, als jene, weil die Nacktheit für uns einen größern Reiz hatte. Eva mochte wohl mit eben der Gleichgültigkeit Adams Freudengeber ansehen, mit welcher die nackenden Indianer beyderley Geschlechts einander betrachten, oder mit nicht wärmern Empfindungen, als solchen, welche ein bloßer Arm oder entschleyertes Antlitz bey uns hervorbringt, weil die Gewohnheit uns gegen alles gleichgültig macht, wenn es uns vorher auch noch so viel Vergnügen machte. Nur die Neuheit hat Reiz.
    
    Im schönsten Feyerkleide stand Luna am ...
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