1. Linas aufrichtige Bekenntnisse


    Datum: 18.05.2024, Kategorien: Humor Autor: rolf_nei

    ... neuen Kräften den Kampf beginnen konnte. Neben uns stand in einer großen Kanne Fleischbrühe, die aus dem besten Rindsmark bereitet war und uns zur Stärkung dienen sollte.
    
    »Sie sind ein derber Hengst, Liebau! Gewiß haben Sie lange gefastet, oder sind Sie von Natur so tapfer?«
    
    »Ich liege zwar das ganze Jahr hindurch auf der Brunst,« antwortete Liebau, »und liebe jede Venus, deren mein Amor sich nicht zu schämen braucht. Aber jetzt hat er seit zwey Tagen ruhen müssen; vermuthlich liegt die Ursache an dem Schnupfen, der mich hindert, dem Geruche nachzugehen.«
    
    »Das wundert mich! An öffentlichen Oertern ist doch selten Mangel daran.«
    
    »Es kommt auf den Geschmack an. Ich für meine Person danke für eine zerstörte Venus, die man gewöhnlich bey den Möbeln findet, und sollte mein Amor sein Mützchen auch schon abgenommen haben, so setzt er dasselbe ruhig wieder auf und zieht sich gelassen zurück. Ein besonderer Vorfall begegnete mir gestern. Ich lag in einem öffentlichen Garten, einem ziemlich entlegenen Orte, ins Gras hingestreckt und hatte mich einem leichten Schlummer überlassen. Plötzlich wurde ich durch ein leises Kitzeln, das ich an der Thüre zu meinem Heiligthume bemerkte, erweckt. Indem ich die Augen aufschlage, werde ich ein bejahrtes Weib gewahr, die ihre verblichenen Reize durch einen halb offnen Busen zu ersetzen glaubte.«
    
    »Was befehlen Sie? Madam!« redete ich dieselbe an.
    
    »Ich erblickte Sie,« entgegnete sie mir, »in einiger Entfernung. Ihr kraftvolles ...
    ... Ansehen schien einen ungewöhnlichen Cupido zu verrathen; und ich fand mich bey gegenwärtig angestellter Untersuchung nicht getäuscht. Wollen Sie mich in jenes Gebüsch begleiten?«
    
    »Ich bin bereit, Madam,« antwortete ich. »Wir wollen sehen, ob sich unsre Liebesinstrumente zusammenfügen lassen.« Wir gingen hierauf in ein Gebüsch, in dessen Mitte ein freyer Platz war, der ganz zum geheimen Tummelplatz der Liebe gemacht zu seyn schien. Als wir uns gelagert hatten, entblößte ich zuerst ihren Busen, der zwar nicht die völlige Härte eines Mädchenbusens besaß, doch aber von außerordentlichem Umfange war. Die großen rothen Zitzen standen im genauen Verhältnisse mit dessen Größe. Ich setzte meine Lippen an und zog mit geringer Mühe einen nicht unangenehm schmeckenden Milchsaft heraus. Dann entblößte ich ihre Muschel; aber wie schauderte ich zurück! Ein Thier, das an Größe und Pelzwerk einer ungeheuern großen Katze glich, kam meinen Händen und Blicken entgegen. Blau waren die dicken Lefzen, die ein fürcherliches Maul zogen und mir eine Einsicht bis an den Nabel öffneten. Die Spalte sah schwarzgrau und erregte mir Ekel.
    
    »Mein Amor, Madam,« sprach ich, »hat keine Lust, Ihre Grotte zu besuchen. Sie ist so abscheulich groß, daß er sich darin zu verirren fürchtet. Bedienen Sie sich der Godemiché, oder wenn Sie etwas Lebendes haben wollen, eines Esels, der möchte dieses ungeheure Wollustthal eher ausfüllen, als mein kleinerer Cupido.« Mit diesen Worten knöpfte ich meine Hosen wieder zu und ...
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