1. Familie Undercover 03/12: Kontakt


    Datum: 04.07.2024, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byDingo666

    ... überlegte ich. „Eigentlich nicht. Das ist lange her. Davor habe ich keine Angst."
    
    „Vor was hast du denn Angst, Siena?"
    
    Gute Frage. Vor was hatte ich Angst? Vor dem Alleinsein, fiel mir ein. Nicht dem Zwischendurch-Alleinsein, wenn mal gerade niemand da war. Dem Mutterseelen-Alleinsein. Mutter tot, Stiefvater ein Arsch, echter Vater unbekannt, offiziell. Die Burg und diese vier Leute war alles, was zwischen mir und dem Vakuum standen. Aber das konnte ich ihm bestimmt nicht verraten.
    
    „Davor, dass du mich nur benutzt und dann wegwirfst", sagte ich leise und musterte ihn.
    
    „Das habe ich nicht vor", meinte er, den Blick auf den Weg gerichtet.
    
    „Das glaube ich auch nicht." Ich schlang die Arme um meinen Körper. Hier im Schatten des Waldes war es wohl kühler. „Sonst hätte ich mich nicht auf dich eingelassen. Vor was hast du denn Angst, Mike?"
    
    Er seufzte, strich sich über den Kopf und sagte nichts.
    
    „Davor, dass Silvia etwas über uns herausfindet?", schlug ich vor.
    
    „Silvia?" Ein überraschter Blick. „Nein. Davor nicht." „Ah."
    
    Wirklich nicht? Interessant, das hätte ich nicht vermutet. Hatte er eine Absprache mit ihr laufen? Führten die beiden eine offene Beziehung? Es gab so viel, was ich über meine neue Familie noch nicht wusste.
    
    „Davor, dass... Dinge bekannt werden, die besser für immer unter der Decke bleiben", sagte er nach einer weiteren Pause. Ich nickte, ein wenig eingeschüchtert, und wagte keine weitere Nachfrage. Mein Herz ging schneller. Meinte er ...
    ... vielleicht einen Fehltritt in seiner Jugend? Eine Affäre mit einer anderen Frau, während seine eigene gerade das zweite Kind bekommen hatte? Ein Kind, das daraus entstand?
    
    Ein Mädchen, heute achtzehn Jahre alt?
    
    Den Rest des Weges legten wir in Schweigen zurück. Zehn Minuten später rollten wir einen kleinen Hügel hoch und parkten auf einer unregelmäßigen Lichtung. Beim Aussteigen überfiel mich intensiver Waldgeruch nach Laub, Harz und vertrockneten Nadeln. Kühler war es nicht hier, im Gegenteil. Die Luft stand schwer zwischen den Bäumen, kein Lüftchen regte sich.
    
    „Das gesamte Gelände ringsum gehört dem Freiherrn", erklärte Mike und winkte. „Die Wege sind abgesperrt, hier kommt niemand her. Das ist ein Testgebiet -- er experimentiert mit minimal invasiver Forstwirtschaft und will, dass sich dieser Teil des Waldes so natürlich wie möglich entwickelt."
    
    „Sieht nicht sehr natürlich aus." Ich betrachtete den Weg. Ein paar Farnzweige ragten in die Fahrspur, doch er schien mir so sauber gehalten wie sonst im Wald.
    
    „Das läuft erst zwei Jahre. Der alte Herr hielt das für Quatsch. Er sah den Wald als Geldmaschine." Mike verzog das Gesicht. „Komm mit, ich zeige dir den Richtplatz."
    
    Ich folgte ihm einen Pfad entlang, der weiter hügelaufwärts führte. Oben ragten eine Handvoll Felstrümmer auf, teilweise mit Gras und Moos überwuchert. Ein kahler Eichenstamm stand dazwischen, oben zersplittert und geschwärzt. Nur das Opfer eines Blitzes, ein ganz normaler Vorgang. Dennoch lag ...
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