1. Sklavin für ein Jahr Teil 01


    Datum: 09.07.2024, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... Bewegung erkennen. Jetzt würde auch noch die Polizei kommen und mich wegen ungebührlichen Benehmens auf dem Friedhof in den Knast schmeißen. Sollten Sie doch!
    
    "Julia", sagte stattdessen eine sanfte Männerstimme. "Bitte beruhige dich."
    
    Stefan Hoffmann war ein alter Freund meines Vaters. Mitte fünfzig und Millionär. Er und seine Frau waren unter den wenigen Trauergästen gewesen.
    
    "Herr Hoffmann", schluchzte ich. "Warum haben Sie Papa nicht geholfen?"
    
    Zwei starke Arme umschlossen mich, während ich kraftlos auf seine Brust trommelte.
    
    "Ich habe es versucht", sagte er leise. "Ich habe ihm meine Hilfe angeboten." Er holte tief Luft.
    
    "Aber Papa war ein sturer Bock", kam ich ihm zuvor.
    
    Er lachte humorlos. "So kann man es ausdrücken."
    
    Er hielt mich immer noch in seinen Armen, drückte mich an sich. Für einen Mitt-Fünfziger war sein Körper überraschend muskulös. Ich wusste, dass er die Leitung seines Unternehmens schon vor Jahren an seinen Sohn abgegeben hatte; also blieb ihm wohl genug Zeit, sich um seine Gesundheit zu kümmern.
    
    "Was soll ich nur machen?", schluchzte ich.
    
    "Ich hätte einen Vorschlag", sagte er. "Doch du solltest nicht in dieser Stimmung sein, wenn du ihn hörst. Komm, ich bringe dich nach Hause."
    
    Ich schnaubte. "Ich habe kein Zuhause mehr. Ende des Monats muss ich das Haus geräumt haben. Und meine Studentenbude kann ich auch nicht mehr bezahlen."
    
    "Ich weiß", sagte er ohne ein Zeichen von Überraschung. "Ich bringe dich zu uns nach ...
    ... Hause. Da kannst du dich erst einmal frischmachen."
    
    *
    
    Die Fahrt in seinem Luxusauto — eine riesige, selbstfahrende Limousine — verlief in Stille. Was wollte er tun? Mir mein Studium bezahlen? Mich adoptieren?
    
    Wir erreichten ein Grundstück außerhalb von Wiesbaden am Rand des Taunus, das von einer mannshohen Hecke blickdicht umgeben war. Das Auto bog von der Hauptstraße ab und fuhr durch ein sich automatisch öffnendes Tor auf eine Art Allee. Wenn ich bisher gedacht hatte, die Hoffmanns wären reich, wurde ich jetzt eines Besseren belehrt. Sie musstenstinkreich sein.
    
    Auf den ersten Blick sah das Grundstück verwildert aus, doch dann sah ich einen Schwarm von Gartenrobotern, die eine Wiese voller wilder Blumen bearbeiteten. All das hier war eine wunderschön natürlich gestaltete Parklandschaft.Gott, wenn ich nicht so am Arsch wäre, dann könnte ich das wirklich genießen.
    
    Erst nach einiger Zeit erreichte das Auto ein Haus, das aussah wie eine Villa aus der Gründerzeit, die man mit der neuesten Technologie ausgestattet hatte. Gerade kam die Sonne hinter den Wolken hervor, und die Verglasung einer Dachterrasse änderte die Farbe von klar zu dunkelgrau. Cool!
    
    Das Auto hielt vor einer beeindruckenden Auffahrt an. Breite Stufen führten nach oben, und ich kam mir ziemlich klein vor, als ich Herrn Hoffmann hinauf zum Eingang folgte.
    
    Dort stand seine Frau. Wie ich aus den Klatschblättern wusste, war er ein paar Jahre älter als sie, sie sah aber in ihren engen, bunten ...
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