1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... spitzen Fingern das Schnitzel in die Hand und biss hinein.
    
    „Genau so sollst du es machen! Iss mein Schnitzel! Iss es komplett auf, du Wurm! Dieses Schwein ist für dich gestorben! Zeig ihm den nötigen Respekt! Du verdienst die luftige, goldbraune Panade nicht, die sich so zart von dem hauchdünn geklopften Fleisch wölbt!“
    
    Zunehmend angetörnt biss er immer größerer Fleischstücke ab, kaute kaum, sondern schluckte gierig.
    
    Die Menge um ihn herum johlte. Alina sah in die Runde. Es waren hauptsächlich Frauen, klar, weil ja auch Frauen meist Vegetarier waren. Zudem hielt die lesbische Studentenvereinigung ihre wöchentliche Sitzung ab. Es waren also ganz viele lila Wallawalla-Klamotten zu sehen und mehr Beinbehaarung als in einem Neandertaler-Museum.
    
    „Zeig‘s ihm!“, feuerten sie Alina an. „Nicht das Schwein ist das Schwein! Der Mann ist das wahre Schwein!“
    
    Als Tim der Philosoph das Schnitzel auf hatte, stürmte eine der Frauen mit kleinem Oberlippenbärtchen zu ihm. Aus dem Müll hatte sie eine angebissene Bratwurst gefischt. Die steckte sie Tim in den Mund und schob sie rein und raus, als würde er zum Oralsex gezwungen.
    
    „Nimm das, du Sau!“
    
    Er ließ es geschehen, schluckte die Wurst sogar, und als die Emanze auf den Tisch stieg, da leckte er artig ihre Zehen in den verschwitzten Birkenstocksandalen.
    
    Die anderen Frauen lachten ihn aus und hielten ihm alle möglichen Fleischreste hin.
    
    „Das ist dein Platz, du chauvinistisches Schwein! Zu den Füßen der Frauen!“, riefen ...
    ... sie und lachten. Tim der Philosoph ließ es einfach geschehen, und in ihren Augen sah sie, wie scharf er war, dass man ihn zu so etwas zwang.
    
    Und dann war Alina wieder in der Realität. Okay, sie hatte sich das eingebildet. Sie bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte nichts gegen Emanzen, Vegetarier, Lesben, Birkenstock oder Lila. Aber es hatte alles so gut gepasst.
    
    Sie musste den Kopf schütteln, um das Bild aus dem Kopf zu kriegen.
    
    Alina wunderte sich selbst ein wenig über diese Phantasien.
    
    Sie schob es auf den schrecklich langweiligen Vortrag Tims. Alina war aber irgendwie schon ziemlich auf diesen Sado-Maso-Kram fixiert, das musste sie selbst zugeben.
    
    Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Tim locker und offen genug war, sich auf irgendwelche Spielchen dieser Art einzulassen.
    
    Aber scheinbar hatten sie ein gemeinsames Schicksal, das über das Anstellen an der vegetarischen Theke hinausging. Michelle, Laura, Carsten (der kleine Blonde), Manfredo (der Latin Lover), sie und er sollten in ein paar Wochen zusammen auf irgendein Musikfestival fahren. Tim erzählte das ganz selbstverständlich, aber Alina hatte davon noch nichts gehört. Aber offensichtlich war sie mit eingeplant.
    
    Die Planungen dafür waren wohl schon ziemlich weit fortgeschritten. Niemand hatte Alina das bisher allerdings mitgeteilt. Alina wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie kam sich in diesem Moment ein wenig alt vor, weil sie vermutete, dass Leute, die drei Jahre jünger waren ...
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