1. Die Unterwerfung des Innenarchitekten


    Datum: 14.07.2024, Kategorien: BDSM Autor: naschmi

    ... ihren Geschmack und nach den mittlerweile fast drei Jahren, die sie zusammen waren, zu lieb, zu nett, und zu freundlich.
    
    Wenn sie schon als spießig galt, dann war er eine Wohnzimmerschrankwand aus Eichenholzimitat. Sie hatte das mal gut gefunden. Dass er so beständig und berechenbar war. Dann aber nervte er sie nur noch.
    
    Sie hatte also Schluss gemacht. Es hatte ihn hart und unerwartet getroffen, aber so war das Leben halt. Es bot keine Sicherheit. Egal, wie wenig man im Leben riskierte, man konnte sich nie sicher sein, dass einen nicht die Freundin verließ, weil sie die Langeweile nicht mehr ertrug.
    
    Sie hatte sich dabei definitiv nicht gut gefühlt.
    
    Er hatte ihr die Schuld gegeben, und sie hatte das akzeptiert. Ihre Worte „liegt nicht an dir, ich habe mich verändert. Lass uns nicht so auseinandergehen. Wir können ja Freunde bleiben“ klangen blöd und waren ihr im Nachhinein selbst peinlich. Aber was anderes als Floskeln fiel ihr auch nicht ein.
    
    Nun war Alina also frei von ihrem ganzen Ballast. Kein trauriger Job, keine neurotische Familie, kein einschläfernder Freund mehr. Sie war frei. Frei in der großen Stadt zu tun, was sie wollte, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen.
    
    So stand sie nun in der schicken Küche ihres neuen Nachbarn, der zu verkörpern schien, was ihr fremd war. Und sie lobte seinen Dampfgarer. In ihrer Familiengeschichte spielte der Dampfgarer eine kleine Rolle. Nach einem Asienurlaub hatte ihre Mutter so von Reis und gedünstetem Essen ...
    ... geschwärmt, dass sie unbedingt einen Dampfgarer anschaffen wollte. Ihr Vater hingegen empfand das als herausgeschmissenes Geld und ein weiteres unnützes Gerät, das nur Platz wegnahm. Am Ende hatte dieser Disput sich ausgeweitet, war eskaliert und so lange angedauert, bis das Verlangen nach Reis aus dem Dampfgarer erloschen war, aber bleibende Schäden in der Familiengeschichte angerichtet waren. Es war lächerlich.
    
    Das war so eine kleine Anekdote der Spießigkeit ihrer Familie. Aber Alina hatte daraus gelernt, was ein Dampfgarer war und welche Vorteile er bot. Zwischenzeitlich hatte ihre Mutter so sehr die Vorzüge für ihre Gesundheit hervorgehoben, dass die Frage nach dem Dampfgarer eine um Leben und Tod wurde. Scheinbar gab es keinen besseren Weg, die flüchtigen Vitamine im Gemüse am Leben zu erhalten. Und ihr Vater hatte daraufhin, um nicht weniger lächerlich zu sein, jedem Familienmitglied ein Röhrchen mit Multivitamintabletten auf den Tisch gestellt. Es war hoch hergegangen, und Alina hatte an diesen Diskussionen sogar teilgenommen. Heute war ihr das peinlich.
    
    Nun war sie in der neuen Welt, stand in einer Küche, in der ganz beiläufig ein Dampfgarer sogar in die Einbauküche integriert war. Wenn das nicht der Unterschied zwischen ihrem kleinbürgerlichen Leben und der kosmopolitischen Offenheit des Großstädters war!
    
    Sie erzählte Michael diese Anekdote, und er schmunzelte:
    
    „Ich habe das Ding noch nie benutzt! Hab’s mir aufschwatzen lassen. Im Nachhinein hätte ich lieber ein ...
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