1. Rocky und die Wolfsfrau


    Datum: 12.08.2024, Kategorien: BDSM Autor: Anonym

    ... Tierärztlichen Nachtdienst im Tierheim Kleinluchen.
    
    - 20:30 Uhr, Alles normal.
    
    - 21:16, es hat geklingelt, da will wohl wieder jemand einen gefundenen Igel abgeben,
    
    die sind ja gerade mal raus aus dem Winterschlaf und noch so schwach. Werde mal nachsehen.
    
    - 21: 35 – Was tut sich hier? Sehe noch nicht ganz durch. Es war Herr Karger, der hiesige Jagdpächter mit einem Jagdgehilfen. Sie haben etwas Großes in einem verschnürten Sack herein gebracht, den Käfigschlüssel für den Kampfhundezwinger verlangt, und den Sack da rein geschleift. In dem Sack hat sich etwas bewegt und halblaut geknurrt? Ein junger Braunbär? Nein, dafür nicht groß genug. So was gibt es hier doch nicht, im Flachland. Ein angeschossener Hirsch? Warum sollten sie den denn ins Tierheim bringen?
    
    Sie haben mich gewarnt und mir eingeschärft, dass ich den Sack auf gar keinen Fall zu öffnen habe, sondern abwarten soll, bis der Bruder vom Herrn Karger, der in Potsdam ein sehr hoher Polizeibeamter ist, den Sack morgen früh abholt. Der Jagdgehilfe hat mir seine Wunde gezeigt, zwischen Hals und Schulter. Angeblich ein Wolfsbiss. Sah schlimm aus, aber keinesfalls wie ein Wolfsbiss, eher, wie ein Menschenbiss. Ich kenne Hundebisse und neuerdings hier in Brandenburg auch Wolfsbisse an Weideschafen. So einer war es nicht, aber trotzdem sehr tief und blutig. Ich habe ihm Tetanusschutz gespritzt und notdürftig verbunden. Sie sind ganz hastig wieder weg. Kommt mir alles seltsam vor. Sehr seltsam.
    
    Was hatte ...
    ... dieser Jagdpächter Karger noch im Weggehen halblaut zu seinem Gehilfen gesagt? „Scheiße! Wenn das rauskommt, dann bin ich meine Jagdgenehmigung los. Aber erschießen und einfach verbuddeln ging ja auch nicht, die Stelle findet jeder Wolf hier sofort wieder. Die muss spurlos verschwinden. Aber da mache ich mir die Hände nicht dreckig dran, das soll mal schön der Max übernehmen, der hat schließlich diese Wolfsjagd angeordnet, gegen das Gesetz, weil er plötzlich in die Politik will. Seine Sache. Das ist jetzt nicht mehr unser Ding. Hier drin ist es erstmal sicher, das verdammte Biest!“
    
    - 22:10 Uhr – Es wird laut. Die Hunde in den Zwingern schlagen an und bellen wie verrückt. Ich gehe mal nachsehen, was da los ist. Ich glaube, ich habe auch einen lauten Schrei gehört. Das klang aber nicht, wie ein Tier, das klang: wie ein Mensch, das klang, wie…, wie ein Mädchen oder eine Frau!“
    
    Bis zu dieser Stelle war ich beim Lesen am Vormittag dieses unvergesslichen Tages gekommen, an welchem ich Sabine zum ersten Mal auf einen Kaffe am Nachmittag zu mir eingeladen hatte. Das Tagebuch hatte noch aufgeschlagen auf dem Couchtisch gelegen, bevor ich gegangen war, um den Kaffe, den Kuchen und den Wein aus der Küchenzeile zu holen. Jetzt lag es zugeklappt, mit einer Serviette als Lesezeichen an der Tischkante.
    
    „Entschuldige bitte, Martin. Ich habe das alte Buch da zugeklappt. Man liest ja schließlich nicht in fremden Tagebüchern. Mir fiel nur das Wort „Tierheim“ ins Auge. Ich hatte voriges Jahr ...
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