Passt dir Donnerstag?
Datum: 16.08.2024,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byneugier69
... im Büro. Astrid kam Donnerstags morgens immer viel später als die anderen, weil ihr Jüngster da erst zur dritten Stunde Unterricht hatte und sie ihn zur Schule fahren musste, und Dirk war sowieso ein Morgenmuffel, der immer schlecht aus dem Bett herauskam und jeden Tag erst gegen Neun im Büro auftauchte.
Dirk war, wie sie dem allgemeinen Bürotratsch entnommen hatte, frisch geschieden, und Astrid dachte in letzter Zeit öfter über die Frage nach, ob das nicht auch das Richtige wäre für sie und ihren Mann. So weitergehen wie jetzt konnte es jedenfalls nicht, das würde sie auf Dauer nicht durchhalten, soviel zumindest war ihr klar. Woran es bei Dirk gelegen hatte, wusste sie nicht; nach ihrem Eindruck könnte sich doch jede Frau alle Finger nach ihm abschlecken. Was das Problem in ihrer Ehe war, wusste sie nur zu gut.
Dirk fährt seinen Laptop herunter und schließt den Schreibtisch ab. Offensichtlich wird er jetzt nach Hause gehen, dann wäre sie die allerletzte im Büro. Er kommt zu ihr, bleibt neben ihr stehen, um sich zu verabschieden, wie man das so macht unter Kollegen, und sie wünscht ihm schönen Abend, wie man das eben so macht. Aber dann gibt er zu:
„Naja, etwas einsam..."
Das hatte er noch nie zugegeben.
„Ich beneid' dich fast, ich will eigentlich gar nicht nach Hause. Ich bin bloß deshalb noch hier und versuch' was zu arbeiten, um es hinauszuschieben."
Und das hatte sie noch nie zugegeben, noch nicht mal sich selbst gegenüber, es ist ihr spontan ...
... herausgerutscht.
„Das klingt aber gar nicht gut. Ehekrach?"
Sie nickt nur. Er setzt sich auf den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches, ihr gegenüber. Sie ist ihm dankbar, dass er auf diese Weise nicht mehr auf sie herabschaut. Und er scheint sich Zeit nehmen zu wollen.
„Was ist los? Geht er fremd?"
Wieder hat er genau den richtigen Punkt erspürt, wie beim Massieren. Es hat gar keinen Sinn, ihm was vorzumachen.
„Er hat sich halt eine jüngere, schönere gesucht..."
Er stahlt sie freundlich an: „Noch schöner? Gibt's das?"
Sie lächelt etwas gezwungen, ist sich nicht sicher, ob er sie auf den Arm nehmen wollte oder ob es ein ernstgemeintes Kompliment war. Dann kullern doch ein paar Tränen über ihre Wange. Er kommt zu ihr, kniet neben ihr und legt sanft einen Arm um sie. Sie fühlt sich plötzlich geborgen, schluchzt auf, lässt die Tränen fließen, weint sich aus, endlich, es hat sich seit Wochen angestaut.
Dann hat sie sich wieder im Griff; ihr wird plötzlich bewusst, dass sie ein anderer Mann umarmt und ihr Kopf in seiner Halsbeuge liegt, die nass ist von ihrem Geheule. Sie richtet sich ruckartig wieder auf, ist völlig verwirrt, am meisten über sich selbst, dass sie sich so hat gehen lassen. Er scheint auch diese Reaktion zu verstehen, setzt sich wieder auf den Stuhl gegenüber.
„Willst du darüber reden?"
Sie könnte auch nein sagen, er lässt ihr die Freiheit, aber sie entscheidet sich und schildert ihm die Misere: ihr Verdacht, die Gewissheit, sein ...