1. Deus ex machina Teil 04


    Datum: 23.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein

    ... Kran mit kreischenden Motoren nach rechts ausgewichen, die Reaktionszeit ihres Verfolgers schien dazu aber nicht mehr ausgereicht zu haben. Er krachte mitten in das Gittergestänge und ein weiterer Gleiter verglühte in einer Feuerblume im Abendhimmel.
    
    „Das macht Spaß, Sir!", hörte Greg zu seiner Verblüffung die Androidin freudig ausrufen.
    
    „Jetzt den Letzten! Ich brauche ihre Unterstützung, Sir. Bei drei schießen wir gemeinsam durch die Frontscheibe."
    
    Noch bevor der Unternehmer wusste, was sie vorhatte, drehte sie die Nase des Gleiters nach oben, beschleunigte und begann einen beinahe senkrechten Steigflug. Die verbliebenen drei Motoren mühten sich, aber sie verloren zusehends stetig an Geschwindigkeit.
    
    „Eins."
    
    Selen zog ihre Waffe und entsicherte sie, der Unternehmer tat es ihr gleich.
    
    Ihr Gefährt kam zum Stillstand. Wie in Zeitlupe verharrte es einen Moment in der Luft, dann kippte es rücklings in einen engen Salto ab.
    
    „Zwei."
    
    Sie stürzten im freien Fall nach unten.
    
    „Drei!"
    
    „Feuer!"
    
    Der Unternehmer konnte noch nicht einmal sehen, worauf er überhaupt schoss, drückte aber reflexartig den Abzug durch.
    
    Die beiden Waffen entluden sich nahezu im gleichen Moment, ihre gelben Strahlen durchschlugen fauchend die Frontscheibe und fraßen sich in den Gleiter, dessen Unterseite sie gerade im Begriff waren zu passieren.
    
    Durch seine Bewegung und ihren langen Energiestoß zerschnitten sie ihn in glatt in zwei Hälften.
    
    Erstaunlicherweise ...
    ... explodierte er nicht.
    
    Greg beobachtete fasziniert, wie die beiden Teile noch einen Augenblick durch ihren Schwung weiterflogen und dann lautlos nach unten stürzten.
    
    Ihre Fluglage normalisierte sich wieder.
    
    „Wow!", jauchzte Selen.
    
    „Das war fast geiler als Sex!"
    
    Greg zitterte immer noch vor Aufregung und Adrenalin am ganzen Leib und schaute sie fassungslos an.
    
    Die Androidin drehte sich zu ihm um und grinste breit.
    
    „Noch eine Runde, Sir?"
    
    „Bist du irre? Untersteh´ dich!"
    
    „Schade!"
    
    Die Androidin zog einen Schmollmund.
    
    „Dann sollten wir besser schnell landen und uns zu Fuß aus dem Staub machen, denn meine Langstreckensensoren melden Verstärkung, die in wenigen Minuten eintreffen wird. Vermutlich haben wir einen Peilsender am Gleiter."
    
    Sie landete den Gleiter ein Stück von der Fabrik entfernt, am Rande einer Ackerbaufläche, und sie verließen das arg ramponierte Gefährt.
    
    Als sie sich genügend davon entfernt hatten, gab Selen einen kurzen, gezielten Feuerstoß ab und der Gallardo ging in Flammen auf.
    
    „Verdammt, Sel! Was soll das?! Simon wird mir an den Hals springen! Weißt Du, was so eine Kiste kostet?"
    
    „Abzüglich der Wertminderung durch den gebrauchten Zustand in etwa 527.000 Credits. Es tut mir leid, aber es war notwendig, Sir. Um den Sender zu zerstören und unsere Spuren zu verwischen. Nach den Likianern werden vermutlich Beamte der Stationswache hier auftauchen. Die könnten Fingerabdrücke nehmen und später einen Haufen neugierige Fragen ...
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