1. Auf dem Anwesen


    Datum: 18.08.2019, Kategorien: BDSM Autor: byWoelfin

    Warum ich so ein Leben führen wollte? Keine Ahnung, aber eines Tages wurde mir klar, dass es etwas gibt, was in mit schlummert und was ich niemals öffentlich zugeben wollte. Es war etwas, was mir peinlich war, was nicht in das normale Gesellschaftsbild passte und doch... ich träumte davon, ich wünschte mir genau das und ich begab mich auf die Suche, in der Hoffnung, dass es mich finden würde.
    
    So versank ich in den Tiefen des WWW. Ich stellte fest, es gab eine Gesellschaft, die genauso tickte. Männer und Frauen in unterschiedlicher Konstellation, die ebensolche Träume hatten wie ich. Wer sich damit schon länger befasste, lebte es, ebenfalls in unterschiedlicher Konstellation, mal mehr, mal weniger intensiv, aber sie ließen ihre Träume wahr werden. Sie trennten sich von gesellschaftlichen Zwängen und lebten, phasenweise oder gänzlich, in ihre eigene Welt.
    
    So begab ich mich, vorerst nur virtuell, in diese Welt und stellte fest, genau das wollte ich. Die Angst, die Scham, der Zwang, genau das war es, wovon ich geträumt habe. Ich ließ mich, vorerst nur psychisch, fesseln und war so frei, wie nie zuvor. Ich konnte endlich Gedanken zulassen, die ich vorher als verwerflich betrachtet hatte und es ging mir besser, als je zuvor. Natürlich ging es um Sex, aber es war nicht nur die Lust, die hier zum Tragen kam. Es machte den Kopf frei, es schob alles Negative fort, es fühlte sich körperlich gut und richtig an und gab sowohl Aufschwung als auch Kraft für den Alltag.
    
    Es kam ...
    ... sodann, wie es kommen musste. Ob ich ihn gefunden habe oder ob er mich fand, keine Ahnung, das ich auch nicht wichtig. Wir haben uns gefunden und es passte von Beginn an perfekt. Es fühlte sich so an, als könnte er in meinen Kopf schauen, als wüsste er genau, was in mir vorging. Es kann auch sein, dass er mir auf seine dominante, aber vertrauensvolle Art und Weise seine Wünsche und Bedürfnisse einpflanzte. Wir sprachen über den Alltag und Belangloses, über Wünsche und Träume, über unerfüllte Bedürfnisse, es endete immer in Gesprächen über Sex.
    
    Nicht über normalen Sex, sondern über Zwänge.
    
    Was er mit mir machen wird, egal, ob ich es möchte oder nicht. Wenn es sein Wunsch ist, hat es mir ein Heiliges zu sein, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Meine Lust soll es sein, ihm zu dienen und seine Wünsche zu erfüllen. Welch ein Wunder, dass allein dieser Gedanke schon reichte, um die Lust in mir zu erwecken.
    
    Er sagte mir, dass er mir weh tun wird. Dass er mich schlagen wird. Weil er es kann, weil es ihm Spaß macht und weil ich es doch auch will. Immer wieder sagte er: du willst es doch auch. Er hatte Recht. Ich wollte es auch. Ihm zu Willen sein, seine Lust zu meiner Lust und so wieder zu seiner Lust machen. Ich wollte den Schmerz spüren. Ich wusste, er würde diesen Schmerz ebenfalls zu meiner Lust machen. Naja, ich hoffte es, Erfahrung hatte ich keine. Würde er mir wirklich weh tun?
    
    Irgendwann verließ ich die virtuelle Welt und traute mich, mein neues Wissen real werden zu ...
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