1. Auf der guten Seite der Grenze


    Datum: 31.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byDingo666

    ... verwelkte. Er spannte die Kiefer an, nickte knapp, und wandte sich auf der Stelle um. Hilflos blickte sie seinem kerzengerade aufgerichteten Rücken nach, als er zurück ins Haus schritt. Irgendetwas presste ihr Herz zusammen und nahm ihr den Atem.
    
    ***
    
    Alex schloss die Zimmertür sehr sacht hinter sich. Dabei hätte er sie am liebsten zugeschmettert und dazu laut geschrien. Er stemmte die Hände in die Hüften und stierte durch das Fenster, ohne das Grün der Bäume gegenüber wahrzunehmen.
    
    Sie war ernsthaft sauer auf ihn. Kein Wunder, wenn er sich schon wieder benahm wie ein Hornochse. Ihr Zuspätkommen und die überstürzte Flucht in die Pause hatten ja mehr als deutlich signalisiert, dass sie ihre Ruhe haben wollte. Und er? Er hatte nichts Besseres zu tun als ihr nachzulaufen und alles noch schlimmer zu machen.
    
    Er atmete durch und zwang sich zu einer nüchternen Betrachtung. Eigentlich sollte er ihr dankbar sein. Wenigstens sie vergaß nicht, dass sie beide in festen Händen waren. Und dass ein Kuss die trügerisch harmlose Vorstufe zu etwas sehr viel Gefährlicherem sein konnte. Schließlich hatte er nicht die geringste Absicht, Jette zu verlassen oder sie zu hintergehen.
    
    Oder?
    
    Oder???
    
    Mit einem Seufzen lockerte er alle Muskeln in seinem Körper und ließ die Luft aus den Lungen strömen. Er horchte in sich hinein. Das lautlose Echo von dort veranlasste ihn zu einem Nicken. Es stimmte, das spürte er. Jette war seine Partnerin. Seine Braut. Sie war diejenige, die er ...
    ... wollte, zweifellos.
    
    Andererseits -- sobald er das Bild von Kathrins dunklen Augen zuließ, von ihrem spöttischen Lächeln, und sobald er sich an den Duft ihrer Haare erinnerte, da...
    
    Ein Klopfen an der Tür. Schüchtern.
    
    „Ja?"
    
    Die Klinke senkte sich. Kathrin streckte ihren Kopf herein. Ihr Gesicht wirkte blass. Alex brachte kein Wort heraus, konnte sie nur anglotzen. Sie schob sich ins Zimmer und schloss die Tür, die Hände hinter dem Rücken. Das grüne Kleid saß wie eine zweite Haut auf ihrem Leib und betonte ihre tolle Figur. Er riss seinen Blick mit Gewalt von der angedeuteten Wölbung im Dekolleté.
    
    „Jetzt muss ich mich wohl entschuldigen", flüsterte sie und rang mit einem Lächeln. „Normalerweise bin ich nicht so eine Zicke. Nur..." Sie brach ab und zuckte die Schultern.
    
    Unwillkürlich trat er auf sie zu und nahm ihre Hände. Sie sah ihn an. Die Offenheit und die Verletzlichkeit in ihren Augen berührte ihn.
    
    „Wieder Freunde?", raunte er mit einem angedeuteten Lächeln. Sie nickte, ruckhaft wie ein Vögelchen.
    
    „Wieder Freunde."
    
    Sie hielten sich an den Fingern, blickten sich an. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und verwandelte sie von einem verhärmten Mädchen zurück in eine wunderschöne junge Frau. Alex spürte, wie sich seine Mundwinkel immer weiter nach oben zogen. Er konnte nichts gegen das Grinsen machen, wollte es auch nicht. Schließlich lachte er auf. Ein Laut der Befreiung, der Freude.
    
    „Was ist?", grinste sie, mitgerissen von seiner guten ...
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