1. Auf der guten Seite der Grenze


    Datum: 31.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byDingo666

    ... wahrnehmen konnte.
    
    Wann hatte sie das eigentlich das letzte Mal gehabt? Das musste mehr als vier Jahre her sein. Vor der Krankheit, mit Detlef. Obwohl -- sie konnte sich nicht genau erinnern.
    
    Sehr viel schärfer war ihr dieses Gefühl von Timo gewärtig, ihrer großen Liebe an der Schule. Gott, war das aufregend gewesen, als er zum ersten Mal die Hand auf ihre Brust gelegt hatte. Beim ersten Streicheln wäre sie um ein Haar in Ohnmacht gefallen...
    
    Mist! Sie veränderte ihre Position auf dem Stuhl, spreizte die Beine, so weit es das Kleid zuließ. Es half nicht. Sie fühlte sich heiß und zittrig, und in ihrem Schoß saß ein eigentümlicher Juckreiz. Abwesend spannte sie die Muskeln dort ein paar Mal an, bevor sie sich erschreckt zur Ordnung rief. Das fehlte noch, dass sie sich hier in so schwülstige Fantasien hineinsteigerte, bis ihr Kätzchen sabberte und sich ein verräterischer Fleck auf ihrem Kleid bildete!
    
    „...über die effizienteste Organisation eines Vertriebsprozesses sprechen wir nach der Pause. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit." Vereinzeltes Klopfen von Knöcheln auf Tischplatten und die ausbrechende Unruhe riss sie aus ihren Gedanken. War die Lehreinheit etwa schon vorüber?
    
    Vor ihr erhob sich Alex und setzte zu einer Drehung in ihrer Richtung an. Sofort fuhr sie hoch und stürzte nach draußen. Ihr Herz tobte los wie ein Schmiedehammer. Draußen in der Lobby kippte sie einen Kaffee in eine der bereitstehenden Tassen und balancierte ihn auf fahrigen Händen durch die ...
    ... Tür. Auf der Terrasse hinter dem Haus war es still und sonnig. Sie atmete auf und streckte die Nase in die leichte Brise.
    
    „Kathrin?"
    
    Heißer Kaffee schwappte über ihre Finger, als sie zusammenfuhr. Sie fluchte und schüttelte die Flüssigkeit ab.
    
    „Oh, war das meine Schuld? Sorry, wirklich."
    
    Das klang ehrlich. Sie nickte, nahm sich zusammen, und sah Alex in die Augen. Auch er umklammerte eine Tasse und drehte das weiße Porzellan hin und her. In den hinreißenden Wolfsaugen stand Sorge, und noch etwas anderes.
    
    „Ja?" Sie stieß das Wort hart hervor, beinahe abweisend, und überdeckte damit das Gefühl von Panik in ihrem Inneren.
    
    „Ich -- ich wollte mich entschuldigen", sagte er. „Nicht nur wegen dem Kaffee, meine ich. Auch wegen gestern. Wir... ich hätte dich nicht küssen sollen. Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist."
    
    „Schon gut." Sie wich seinem Blick aus.
    
    „Nein. Nichts ist gut." Das klang verzweifelt. „Es war so toll, mit dir zu laufen. Mit dir zu reden. Und ich Idiot ruiniere das so."
    
    Was wollte er von ihr? Sah er nicht, dass sie die Finger nur deshalb so hart um die Tasse krampfte, um das Zittern zu verbergen?
    
    „Tja, das hättest du eben früher überlegen sollen", rutschte ihr heraus, im Tonfall einer beleidigten Göre. „Ich... ich bin verheiratet, schon vergessen?"
    
    „Ich kann nur wiederholen: Es tut mir leid."
    
    „Schon gut, schon gut."
    
    „Kathrin..."
    
    „Schon GUT, sagte ich!"
    
    Sie starrten sich an. Kathrin sah, wie die Hoffnung in seinen Augen ...
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