Florian
Datum: 16.09.2019,
Kategorien:
Schwule
Autor: Astramicus
Es sind immer solche Tage, mit denen man nichts anzuwenden weiß
Lustlos hatte ich mich auf das Sofa geflezt und den TV angeschaltet
Auch dort nur langweilige Beiträge, die mit der schönsten Regelmäßigkeit
immer wiederholt werden. Auch von dort kamen keine Sendungen, die
mich aufbauten und aktivierten. Ich schloss meine Augen und begann mich
meinen Gedanken hinzugeben.
Vor meinen inneren Augen lief ein Film ab, der mehr und mehr erotische Formen
annahm. Gelegentliches Ruckeln des Filmstreifens trieb mich in meiner Vorstellung auch immer ein Stück weiter in die Vergangenheit zurück. Immer wieder schälte sich aus den verblassten Nebeln der Erinnerungen ein Gesicht hervor, dass längst schon in den Katakomben meines Gedächtnisses entschwunden war.
Der Gott meiner Kindheit, dessen Liebe und Zuneigung meine Lust erwachen ließen, aber lange nicht erfüllten. Florian, mein Held, der alles in sich vereinigte, was je meine geheimen Wünsche sich vorstellten konnten. Wir beide waren Heimkinder und besuchten die örtliche Dorfschule. Wir waren ja nur die „Klosterkinder“ mit dem Stigma einer unehrenhaften Geburt versehen. Kinder der Sünde, die in einer solchen streng katholischen und bigotten Dorfgemeinschaft nichts zu suchen hatten. Dieser Zustand der Ausgrenzung flocht das unzerreißbare Band unserer Liebe, die ich selbst noch nicht ausformulieren konnte
Florian, für sein Alter recht groß gewachsen, hatte mit mir einen gemeinsamen Schulweg. Etwa zweihundert Meter ...
... trennten uns vom Schulhaus. Ein kleines Schulhaus mit nur drei Klassenräumen, die jeweils in drei Jahrgänge aufgeteilt waren. Im Lehrerwohnhaus waren die ersten beiden Jahrgänge untergebracht. Florian und ich saßen in der hintersten Bank über Eck an einem quadratischen Pult, der egal von welcher Seite auch immer nicht eingesehen konnte.
Oftmals spürte ich die Hand Florians auf meinem Bein, wenn beleidigendes Zischeln an mein Ohr drang und ich zusehends unruhiger wurde. Dieser zärtliche und tröstende Druck seiner feingliedrigen Hände beruhigten mich ungemein und ein mir unbekanntes Ziehen durchzog meinen Unterleib und mein Schwanz begann anzuschwellen und ich spürte seine klopfende Härte, die mich ein wenig verwirrten.
Zu Beginn meiner Pubertät hatten sich meine Gefühle zu Florian unmerklich verändert. Der Gedanke an ihn ließ mein Herz schneller schlagen und seine kräftigen Arme, die mich sonst schützend um meine Schultern legten, wurden für mich zu liebevollen Umarmungen. Mein Herz, mein Körper zitterte vor einem noch nicht definierten Verlangen
So flogen die Tage dahin und die letzten Tage vor dem Ferienbeginn zogen sich wie ein Gummiband, die schon dreimal geflickt unsere Unterwäsche zusammen hielten. Florian war beheimatet in Hildesheim und sehnsuchtsvoll erwartete seine Tante, die ihn in den Sommerferien zu sich nehmen wollte. In einem Brief teilte sie Florian mit, dass ich als sein Freund auch mitkommen durfte. Das Jugendamt und die Heimleitung hatten bereits ...