Geliebter Dämon 12: Das erste Date
Datum: 12.11.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPhiroEpsilon
... Lachen aus, während sich Lila schmollend zu ihnen setzte.
Ich holte mir aus dem Riesen-Kühlschrank pro forma eine Flasche Wasser und setzte mich zu ihnen.
"Blue", so erfuhr ich, hieß eigentlich Charlotte, und war studierte Anwältin. Lutz hatte sie als Firmenbuchhalterin angestellt. Ihr Faible für die Farbe hatte ihr den Spitznamen eingebracht.
"Rosa" war Rosemarie, Arzt in Ausbildung auf dem Weg zum Doktor, und Lutz' Praxismanagerin, und Lila hieß wirklich so.
Keine der beiden anderen hatte eine ähnlich dramatische Vergangenheit wie Lila. Was sie alle verband, war ihre Tätigkeit für Lutz und natürlich auch ihre Bisexualität, aus der sie keinen Hehl machten. Sie schliefen miteinander und mit Lutz, und hatten Spaß daran.
Irgendwann stellte ich ihnen dann die Frage, die mir schon lange auf der Zunge brannte. "Was wisst ihr denn über Lutz — abgesehen von seiner beachtlichen Schwanzlänge?"
Sie kicherten, wurden dann aber schnell ernst.
"Er ist", sagte Blue langsam, "schon ein bisschen seltsam."
Die anderen nickten bestätigend.
Ich schnaubte. "Ich bin sicher, ihr wisst mehr. Ihr seid doch nicht doof."
"Er ist kein Mensch," stellte Rosa fest. "Er ist ein ... äh ..."
"Ein Dämon", vervollständigte ich. "Stört euch das nicht?"
"Ich glaube nicht", sagte Blue mit fester Stimme, "dass er aus der Hölle kommt. Auch wenn er sich so nennt wie der Teufel. Das ist mehr ein Witz als alles andere."
"Er hat Mitgefühl in sich," sagte Lila. "Er hätte mich ...
... nicht aus meinem Drogensumpf herausziehen müssen. Wäre er eine Ausgeburt des Bösen, dann hätte er doch triumphieren müssen statt mir zu helfen."
Stille. Alle blickten mich an.
Ich zuckte die Schultern. "Ich weiß auch nicht viel mehr als ihr. Er benutzt eine ganze Menge Namen und Ausdrücke aus der Bibel. Lilith, Luzifer. Meine Mutter war angeblich 'ein Engel'. Vielleicht ist ja alles, was in der Bibel steht, eine Interpretation der Menschen, als sie seiner Spezies zum ersten Mal begegnet sind."
Da fiel mir etwas ein. "Irgendjemand hat mir ein Buch geschickt ... über Dämonen und Nephilim und all das Zeug."
Blue nickte. "Ich weiß. Ich habe es im Auftrag des Herrn in einem Antiquariat beschafft."
"Und wie ist es in meine Wohnung gekommen?"
"Äh ... Magie?" Ich starrte sie an. Sie zuckte die Schultern. "Er sagte, ich solle es einpacken und auf den Wohnzimmertisch legen. Ich habe mich nur kurz umgedreht, und da war es weg."
Ich zögerte. "Wisst ihr über den Keller Bescheid?"
"Nur dass wir da raus bleiben sollen", sagte Lila. "Es wäre nicht ganz ungefährlich."
"Er hat eine Art Portal da unten. In eine andere Welt. Er kann andere Dämonen beschwören."
"Ach", meinte Rosa lächelnd. "Da hat er uns an Weihnachten den Sukkubus hergeholt!"
Ich runzelte die Stirn. "Das war aber auch nicht ganz ungefährlich."
Rosa winkte ab. "Der Herr sagte, die bringen keinen um, selbst wenn man es sich wünscht."
"O ja", seufzte Blue.
"Sie hat mich mit ihrem Schwanz ...