1. Geliebter Dämon 12: Das erste Date


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... gefickt", sagte Lila. "Gott, war der lang."
    
    Während die drei in Erinnerungen schwelgten, war ich mit meinen Gedanken plötzlich woanders. Wenn die "echten" Succubae nicht wirklich gefährlich waren, auch nicht für andere, wozu dann mein "Training"?
    
    Ich merkte plötzlich, dass das Gespräch versiegt war, und die drei mich fragend anblickten.
    
    "Upps", sagte ich. "Habe ich irgendetwas verpasst?"
    
    "Lutz ist vorher noch nie verschwunden", sagte Blue, "ohne uns Bescheid zu sagen."
    
    "Ich kenne ihn weniger als ihr. Ist er denn schon länger weg?"
    
    "Seit Freitagvormittag. Er hat sogar eine Patientin sitzenlassen."
    
    "Und das ist sonst nicht seine Art?" Die drei blickten sich an und schüttelten dann die Köpfe.
    
    "Hmmm. Hat er denn irgendetwas zurückgelassen? Eine Notiz?"
    
    "Äh ...", sagte Lila und deutete mit dem Finger auf eine Stelle neben der Tür. "Da ist ein Zettel am schwarzen Brett."
    
    "Und warum sagst du das nicht?", fragte Rosa.
    
    "Weil nichts draufsteht", rechtfertigte sich Lila.
    
    Ich hatte mich umgedreht, und mein Blick wurde direkt von einem weißen Fleck an der Wand eingefangen. Nicht nur weiß. Während ich ihn anblickte, fing er an zu leuchten. Und dann wurde alles schwarz.
    
    *
    
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Wohnzimmer auf der Couch, drei besorgte Gesichter über mir.
    
    "Geht's dir gut?", fragte Lila. "Du bist einfach vom Hocker gerutscht."
    
    "J-ja. Ich denke schon", sagte ich zögernd. "Ich ..." Ich hatte ein Licht gesehen, ein komplexes Muster, ...
    ... weiß leuchtend, das sich in meine Netzhaut eingebrannt hatte. Eine Form wie ein Buchstabe ... Nein. Viel komplexer. Wie ein Buch, dessen Buchstaben alle übereinander gedruckt waren, und wo ich doch jedes einzelne Wort sehen und verstehen konnte.
    
    Eine Nachricht von Lutz. Unsichtbar für alle anderen.
    
    "Hast du irgendwas gesehen?", fragte Blue. "Der Zettel hat sich in Luft aufgelöst."
    
    "Ich ..." Ich durfte nichts sagen. Ein Teil der Nachricht war eine Aufforderung — ein Befehl, ein Zwang — niemandem etwas zu sagen. Ein anderer Teil war eine Art Gebrauchsanleitung. "Ich muss etwas nachschauen", sagte ich und stand auf. "Allein. Tut mir leid, Leute, ich würde es euch ja gerne erzählen, aber es ist vertraulich."
    
    Es widerstrebte mir sehr, die drei jungen Frauen im Dunklen zu lassen, doch es blieb mir nichts anderes übrig. Ich lief die Treppe zum Keller hinunter, durch die erste Tür, durch den Gang mit den Fackeln, die sich scheinbar von selbst entzündeten, zur zweiten Tür.
    
    Ich legte die Hand auf das kalte Metall. "Aperi!" Was auch immer das Wort bedeutete, die Tür schwang langsam auf.
    
    Die Höhle dahinter leuchtete schwarz, die Luft roch dunkelblau, und ich hörte eine Spur Zimt. Alles war wie immer. Ich hob meine Arme, spreizte die Finger und spürte, wie sich Energie um meine Hände aufbaute. "Veni, Succuba!"
    
    Die Schwärze verstärkte sich, und eine nackte Frau erschien in einem der Zacken des Pentagramms. Rote Haut, langer Schwanz, schwarze Augen, Fangzähne. Sukkubus. ...
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