1. Der Turn I


    Datum: 04.12.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: Anonym

    Flughafen Palma de Mallorca, 20 August 10.15 Uhr: um diese Jahreszeit einer der verkehrsreichsten Airports Europas. Weil wir in Frankfurt sehr früh das Gepäck aufgegeben haben, kommen unsere sieben Seesäcke auch mit als erste Gepäckstücke aufs Band. Wir laden alles rasch auf Gepäckwagen und eilen weg aus dem Durcheinander zum Ausgang, bevor sich die Masse der anderen Ankömmlinge in Bewegung setzt. Wir entern einen Minibus und fahren zum Hafen. Dort, an der Ecke der großen Mole des Yachthafens, lassen wir uns erst Mal nieder. Ein Teil der Crew bewacht das Gepäck und stemmt in der kleinen Bar neben den Hütten der Charter den ersten Carlos primero; mit zwei weiteren Jungs fahre ich als der Quartiermeister mit dem Minibus zum großen Supermarkt, um ordentlich zu bunkern, schließlich haben wir einen Turn von zwei Wochen vor uns. Als wir gegen 14 Uhr schwer bepackt zurückkehren, ist unser Boot, eine Bavaria 45, immer noch nicht klar zur Übernahme. Wir stellen unsere Vorräte in den Schatten der Bar und harren der Dinge.
    
    Die bevorstehende Bootsübergabe wird mindestens noch eine Stunde dauern. Erst dann komme ich wieder zum Einsatz, um Lebensmittel und Getränke zu verklaren. Ich schaue mich müßig um. Mein Blick fällt auf eine Süße, blond, zierlich, vielleicht ein 36er Figürchen. Merkwürdig, hier, wo eigentlich nur ankommende oder abfahrende Segler in Gruppen mit ihrem Gepäck lungern, hockt sie ganz allein nur mit einer Schultertasche vor einer Cola light. Sie macht einen traurigen, ...
    ... verlassenen Eindruck. Ich nehme meine Flasche Becks und geselle mich zu ihr. Hallo, ich heiße Martin, darf ich mich zu dir setzen. Meine freundliche Stimme bringt ein wenig Licht in ihr Gesicht. Gerne, ich heiße Cora. Ich hoffe, ich bin nicht indiskret, aber was machst du hier so alleine? Ich bin getrennt von meiner Crew geflogen. Die haben auch mein Gepäck dabei. Und weil sich mein Flieger um sechs Stunden verspätet hat, haben sie wohl gedacht, ich käme nicht mehr, und sind ohne mich los, sie fängt an zu schluchzen. Ich nehme sie tröstend in den Arm und streichele sanft über ihre Schultern. Jetzt öffnet sie erst richtig die Schleusen und durchnässt mein T-Shirt. Das stört mich nicht; weinende Frauen sind eine leichte Beute. Und außerdem habe ich das Gefühl, dass ich gerade von Armors Pfeil getroffen worden bin.
    
    Mein Gehirn beginnt zu rattern. Als Organisator, Smutje, Quartiermeister und mit vier Fremdsprachen inklusive Spanisch auch Dolmetscher habe ich einen Sonderstatus und werde die Achterkabine Backbord allein belegen. Da wäre noch ein Plätzchen für eine gestrandete Segelschwester. Hättest du denn Lust, mit uns zu fahren, einen Schlafplatz hätten wir noch frei. Allerdings muss ich dich warnen, du wärst die einzige Frau an Bord. Das wäre Wahnsinn, sie ist hell auf begeistert, das mit den anderen Jungs macht mir nichts aus, ich habe drei Brüder. Ich beteilige mich auch an den Betriebskosten. Jetzt muss ich die Jungs nur noch dazu bringen, Cora in die Crew aufzunehmen, ...
«1234»