1. Eine Erektion für die Ewigkeit


    Datum: 11.12.2019, Kategorien: Anal Autor: byDingo666

    ... nicht."
    
    „Aber..."
    
    Er brachte sie mit einer Geste zum Schweigen und griff in die Jacke. Eine abgegriffene Lederbörse kam zum Vorschein. Er öffnete sie, nahm etwas heraus, und warf es ihr hin. Sein Personalausweis. Noch ein alter, aus verblichenem Karton, keine Plastikkarte.
    
    Susanne nahm ihn mit spitzen Fingern.
    
    Das blasse Foto zeigte ihn kaum jünger, wenn auch auf ungreifbare Weise anders. Daneben stand: „GROSS". „RUDOLF ERICH". Und darunter als Geburtsdatum und --ort: „29.03.1960 ERLANGEN". Außerdem die üblichen weiteren Nummernfolgen und Daten. Der Ausweis war vor mehr als zwölf Jahren ausgestellt worden.
    
    Mit großen Augen sah sie zu ihm auf. Er grinste schwach.
    
    „Hab mich gut gehalten, was?", meinte er in einem scherzenden Ton, den sie ihm nicht abkaufte.
    
    „Unglaublich", flüsterte sie. „Gehört das auch zu dem... Fluch?"
    
    „Ich denke schon." Er seufzte und stützte sein Gesicht in die Hände. „Ich altere sehr langsam. Immer langsamer. Inzwischen fast gar nicht mehr. Vielleicht, um meine Strafe bis in alle Ewigkeit zu strecken."
    
    Susanne rann ein kalter Schauer an der Wirbelsäule hinunter, sie konnte kaum atmen. Auf welches unsägliche Geheimnis war sie hier nur gestoßen? Solche Geschichten gab es doch nur in den historischen Romanen, die sie manchmal las. Heimlich, denn das war ja nur romantischer Kitsch, der sich für gebildete Leser kaum ziemte.
    
    „Was ist geschehen?", fragte sie leise.
    
    „Es war im Sommer 1979." Er starrte geradeaus, den Blick ...
    ... nebelverhangen. „Da war ein Zirkus in der Stadt. Einer von den kleinen, die es heute gar nicht mehr gibt. Ich habe damals als Aushilfe bei einem Partyservice gejobbt, um mein Studium zu finanzieren. An dem Tag war es mein Job, eine Horde von Zehnjährigen in den Zirkus zu begleiten, damit die Eltern ungestört feiern konnten. Da war dieses schwarzhaarige Mädchen an der Kasse. Sie lachte so strahlend, als ich die Karten löste, um mich herum die ganze Rasselbande. Später sah ich sie dann am Trapez. Und bei der Pferdenummer. Sie war zauberhaft!"
    
    Rudi lächelte versonnen vor sich hin. Susanne nickte mit klopfendem Herzen. Hoffentlich hörte er nicht auf. Hoffentlich erfuhr sie die ganze Geschichte!
    
    „Abends bin ich wieder hin, alleine. Ich habe mir die gleiche Show nochmal angeschaut. Sie hat es bemerkt und mich wieder gelächelt. Als ich sie dann nach dem Auftritt abgefangen habe, war sie gleich bereit, mit mir noch in die Stadt zu gehen. Ihr Name war Tshaya. Oh, Tshaya!"
    
    Er vergrub das Gesicht in die Handflächen, eine Geste voll stummem Schmerz.
    
    „Wir hatten Spaß", fuhr er fort, mit sichtlicher Anstrengung. „Dann wollte ich sie küssen. Sie mich auch. Es war auf einem Parkplatz hinter irgendeiner Kneipe. Ziemlich spät, außer uns war kein Mensch mehr auf der Straße. Wir haben uns umarmt und geknutscht und gestreichelt -- das war der herrlichste Abend in meinem ganzen Leben." Er warf ihr einen schnellen Blick zu. „Ich hatte zu der Zeit noch nicht viel Erfahrung mit den Frauen."
    
    Sie ...
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