Frau, sechzig plus
Datum: 21.12.2019,
Kategorien:
Reif
Autor: SuzieQ
... Beine.
Ich nahm all meinen Mut zusammen: "Hotel, bei Dir oder bei mir", fragte ich ihn. Er lächelte erfreut: "Gerne bei Dir, damit Du Dich heimisch fühlen kannst", lautete seine diplomatische Antwort.
Die Tür hatte sich kaum hinter uns geschlossen, als er über mich herfiel. Es war lange, sehr lange her, daß ich so etwas erlebt hatte. Ungestüm riss er mir die Kleidung vom Leib. Kurz darauf stand er nackt vor mir: "Wie schön Du bist", wisperte er. Ich war ausgehungert, um nicht zu sagen, ausgetrocknet nach so vielen Jahren. Ich lechzte danach, genommen zu werden. Und genau das tat er.
Drei Tage später trafen wir uns wieder, und wieder landeten wir in meinem Bett. Er kannte wirklich alle Varianten und verwöhnte mich wie eine Göttin. Ich schwelgte im siebten Himmel. Das Leben hatte mich wieder. Am darauffolgenden Sonnabend fand das dritte Treffen statt. Er führte mich in ein Nobelrestaurant aus. Es war nicht nur schön, ich fühlte mich gebauchpinselt ob dieser Einladung. Billig war es sicher nicht.
Hinterher landeten wir natürlich wo? Richtig, in meinem Bett. Als ich wieder halbwegs klar denken konnte, aber nur halbwegs, vernahm ich noch wie durch einen Nebel seine Frage: "Kannst Du mir mit dreißigtausend Euro aushelfen?" Schlagartig war ich wieder bei Sinnen.
Ich warf ihm noch eine meiner Vasen nach. Schade drum. Dreißigtausend für dreimal Ficken! Ich war reingefallen.
Etwas beschämt berichtete ich Susi von meinem Reinfall. Sie befragte ihren Mann zu dem ...
... Kerl und der wusste zu berichten, daß es sich um einen Schleimer und üblen Zeitgenossen handelte, der versuchte vor allem ältere Frauen auszunehmen. Na toll, ich Opfer, schon wieder.
Mein Selbstwertgefühl war gen Null gesunken. Männer, nie wieder. Wozu gibt es Vibratoren, obwohl ich die Dinger nicht besonders schätzte.
Nach Wochen überredete Susi mich doch noch einmal. Diesmal sollte ich sie zu einer Vernissage begleiten. Es war eine Fotoausstellung. Die meisten Bilder waren in Schwarz-Weiß gehalten. Wie ich später erfahren sollte, handelte es sich um Fotos in sogenannten Graustufen. Die Bezeichnung Schwarz-Weiß verwenden aber immer die Laien unter den Fotografen. Also zum Beispiel so jemand wie ich.
Susi kannte die Galeristin, und sie machte mich mit dem Künstler, also dem Fotografen, bekannt. Ein etwas grauhaariger, gepflegter Mann wohl so etwa in meinem Alter. Der Drei-Tage-Bart stand ihm gut und verlieh ihm ein wenig Verwegenheit. Er war höflich und wirkte fast etwas schüchtern.
Gerne erklärte er mir seine Bilder, und wie er dazu gekommen war. Es waren viele Landschaftsaufnahmen dabei, aber auch vereinzelt Tierbilder. Bei letzteren handelte es sich offenbar um Momentaufnahmen, denn sie waren überwiegend lustig. Ein "gähnender" Esel, ein "lachender" Elefant, eine Katze, die von einer Maus "geküsst" wird. Zu jedem Foto konnte er eine Geschichte über die Entstehung erzählen. Er tat es mit Empathie und nicht mit Pathos.
Schließlich kamen wir zu einer Serie von ...