1. Strafe fürs Fremdgehen


    Datum: 31.12.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... unbedeckt zu präsentieren.
    
    Einige Männer deuteten mit Gesten ihre steifen Nippel an. Ich war offensichtlich nicht der Einzige, der es merkte. Ich wusste nicht, ob es von der wiederholten Abkühlung kam, oder machte sie es sogar an, vor so vielen Leuten zur Schau gestellt zu werden?
    
    Und es wurden immer mehr Menschen. Es gab ein regelrechtes Gedränge um meine Liebste.
    
    Eine Reisegruppe aus Japan hatte es geschafft an den Stand zu kommen. Die Männer kriegten sich vor Freude gar nicht mehr ein. Jeder von ihnen wollten zuerst werfen. Sie bestätigten mal wieder alle Klischees, die man von japanischen Touristen hat. Sie fotografierten und filmten wie Wahnsinnige.
    
    Lange konnten die Männer den bösen Blicken und Beschimpfungen ihrer Ehefrauen nicht standhalten. Nach etwas Gezerre und Gezeter verließen sie die Szene und hatten eine tolle Urlaubserinnerung an Deutschland. Ich stellte mir vor, wie sie zu Hause die selbst gemachten Fotos ihren Familien zeigten und erklären sollten.
    
    Es schien so, als versammelten ...
    ... sich alle Besucher des Jahrmarktes um uns. Das Riesenrad stand sogar still und andere Fahrgeschäfte und Buden waren auch kaum besucht.
    
    Zwei Nonnen kamen auch vorbei. Sie wurden sofort rot, bekreuzigten sich und versuchten weg zugucken. Man konnte genau sehen, dass sie das Geschehen heimlich aus dem Augenwinkeln beobachteten.
    
    Es kamen Reporter und intervieweten mich. Am nächsten Tag war ein Artikel in der Lokalzeitung. Viel Text hatte dieser nicht, aber dafür ein großes Bild von meiner Frau.
    
    Ein paar Tage später schickte der Chefredakteur der Lokalzeitung, als Dankeschön für die hohe Auflage, Abzüge der Bilder.
    
    Nach circa zwei Stunden erlöste ich meinen Schatz. Ihre Haut war vom Wasser aufgeweicht und ihre Haare zerzaust. Die Leute um uns herum waren enttäuscht, dass es schon vorbei war. Ich legte ihr ein Tuch über die Schultern. Damit alle es hören konnten, sagte ich laut: »Ich verzeihe dir, mein Liebling.« Dann umarmte und küsste ich sie leidenschaftlich. Die Zuschauer applaudierten.
    
    Gordon Fleeland 
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